Das Buch „Offline ist es nass wenn´s regnet“ von Jessi Kirby spielt im National Park Yosemite, der in Kalifornien liegt. In diesem Buch geht es um ein Mädchen, deren Cousine gestorben ist.
Dieses Mädchen heißt Mari und sie ist gerade 18 geworden. Ihre Cousine Bri sollte das eigentlich auch werden. Die beiden Mädchen haben an demselben Tag Geburtstag und wurden deshalb auch von ihren Eltern bzw. von ihren Müttern (die Väter der beiden kommen in dem Buch nicht vor) „Zwillingssterne“ genannt.
Bri verbrachte den größten Teil ihrer Zeit mit Wandern, Trampen und die Welt kennenlernen, während Mari ihre Zeit damit verbringt, Fotos zu bearbeiten, neue Fotos zu planen oder immer perfekt zu sein und auszusehen. Auf Dauer ist sie dadurch nicht glücklich und macht sich selbst und ihren Körper kaputt. Sie lebt in einer „Fake -Welt“ mit „Fake- Freunden“. Mit ihrem Schein-Freund Ian zusammen postet sie Kooperationen unter dem Hashtag #couplegoals. Als sie dann auch noch an ihrem 18. Geburtstag von Trauer um den Tod ihrer Cousine und deren glücklichem und erfülltem Leben überrollt wird, nimmt sie sich fest vor, etwas an ihrem Leben zu ändern.
Sie dreht ein Abschiedsvideo an ihre Cousine, das im Netz auf viel Kritik trifft. Daraufhin löscht sie alle ihre Accounts.
Ihre Tante Eri schickt ihr den fertig gepackten Wanderrucksack von Bri zusammen mit ihren Wanderschuhen und ihrem Wandertagebuch. Das löst Erinnerungen in Mari aus, denn Bri hatte diese Wanderung eigentlich für sie beide geplant, bevor Mari sich durch ihr Online-Leben immer mehr von Bri abgewandt hat. Sie hat zwar keine Ahnung vom Hiken, will aber die Wanderung (wenigstens die ersten Meilen) für Bri laufen.
Aus diesem Entschluss wird ein Abenteuer. Mari muss immer wieder mit Gefahren kämpfen, an ihre körperlichen Grenzen gehen oder lernen, was wahre Freundschaft bedeutet. Sie hat oft Schwierigkeiten und will aufgeben… aber in solchen Momenten findet sie Halt bei Bri...
Das Buch ist gut lesbar und meistens gut verständlich geschrieben. Meiner Meinung nach ist die Wanderung in der Mitte etwas langatmig. Man hätte vor allem die Höhen und Tiefen, also die Zweifel und dann wieder die Motivation von Mari kürzer zusammenfassen können. Natürlich ist diese Unsicherheit sehr wichtig, weil Mari erst Zeit braucht, um sich auf dem Trail einzugewöhnen. Diese Unsicherheit sagt viel über ihren Charakter aus. Dennoch liest es sich in der Mitte etwas „schleppend“ und wird gerade für nicht so begeisterte Leser etwas langweilig.
Mir persönlich gefällt das Thema des Buches sehr gut, da viele junge Leute – vor allem junge Mädchen – oft mit dem Druck zu kämpfen haben, immer perfekt zu sein. Das Buch zeigt, dass selbst die perfekte Instagramwelt nicht immer so perfekt ist wie sie scheint. Die Botschaft des Buchs ist – neben der Bedeutung von Freundschaft – vor allem, dass man nicht perfekt sein muss und das auch zeigen kann. Mari hat immer Angst gehabt, dass ihre Vergangenheit sie einholt, oder dass ihre Freunde herausfinden, wie sie wirklich ist, und dass sie sie aufgrund ihrer Persönlichkeit nicht mögen. Mari hat immer versucht, jemand anderes zu sein, erst mit ihrem Instagramleben, dann hat sie versucht ihre Cousine zu sein - aber nie hat es sich richtig angefühlt. Doch dann erkennt sie durch die Natur und durch die Zeit des Nachdenkens ohne Druck oder Ängste, dass sie diesen Hike nicht für jemand anderes macht, sondern einfach etwas für sich tut und sie selbst ist. Am wichtigsten dabei ist, dass ihre Freunde sie so akzeptieren.
Ich gebe diesem Buch 3-4 Punkte aufgrund des inspirierenden Themas und der „Message“ von Freundschaft, Zusammenhalt oder auch Selbstbewusstsein. Ich denke aber auch, dass das Buch nicht für jeden etwas ist und sich in der Mitte etwas langatmig liest.