Prunk oder Armut, Kräfte oder keine, Einsamkeit oder familiärer Zusammenhalt – alles hängt mit den Farben des Blutes zusammen. Ist es silbern, lebst du in einer Welt voller Prunk und Luxus, welche mit Intrigen und Dramen gefüllt ist, in der die Macht deiner Kräfte deinen Stand bestimmt und in welcher du nur durch Lügen überlebst. Ist es jedoch rot, musst du ums Überleben kämpfen; denn hast du keine Arbeit nach deinem Abschluss, wirst du an die Front geschickt und selbst wenn du Arbeit hast, leidest du an Armut. Mare, rotblütig geboren, stiehlt sich ihren Lebensunterhalt zusammen, bis sie durch einen Zufall eine Arbeit im Schloss angeboten bekommt. Getrennt von ihrer Familie stellen sich gefährliche Tatsachen heraus, welche Mares Leben komplett auf den Kopf stellen, ihr gar ihre Identität verwehren. Und dann sind da noch die zwei Prinzen, die in ihrem Herzen für Chaos sorgen, genauso wie die Schuldgefühle für die Taten der geheimnisvollen scharlachroten Garde.
Die Farben des Blutes - Die rote Königin, von Victoria Aveyard geschrieben, ist der erste Teil einer noch nicht vollendeten Buchreihe, die viel verspricht. Die spannende Geschichte von Mare, einer Diebin, welche nur für ihr Überleben stiehlt und plötzlich ein Leben voller Prunk führt, nimmt einen mit auf eine emotionale und gesellschaftskritische Reise. Mare führt uns durch ihr Leben, welches sich auf einen Schlag geändert hat und sehr viel Spannung mit sich bringt. Nicht nur die Romanze lässt einen mitfiebern, sondern auch jede einzelne Entscheidung der Charaktere, die wiederum neue Erkenntnisse bringen und damit die eigenen Vermutungen verändern.
Definitiv positiv an der gesamten Geschichte ist der immer weiter zunehmende Spannungsbogen, welcher durch die vielen Vermutungen gefördert wird, welche sich dann nicht unbedingt bestätigen, jedoch auf jeder Seite neu geformt werden.
Eher negativ habe ich das Hin und Her der Charaktere aufgefasst, da dieser ständige Charakterzugwechsel von einigen Figuren mich eher verwirrte und abschreckte als mich noch mehr zum Lesen zu reizen, aber die Geschichte an sich ist schon lesenswert genug, sich mit ihr auseinanderzusetzen. Genauso negativ empfinde ich das offene Ende, das die Spannung für den nächsten Teil schon konstruiert.
Lesenswert ist es allemal; die Geschichte zieht einen einfach in ihren Bann. Einfach geschrieben, ist es leicht zu verstehen. Die Charaktere, die keinesfalls Idealbilder verkörpern, sondern ebenfalls ihre Ecken und Kanten haben, stehlen sich schnell in das Herz des Lesers/der Leserin, und die Handlung ist sehr abwechslungsreich, was den Reiz, weiterzulesen, erst ausmacht. Alles in allem vergebe ich fünf von fünf Lesepunkten und lege diesen Roman allen ans Herz, die Drama, Action und Gesellschaftskritik gerne lesen. Auf die nächsten Bände freue ich mich.