Was wäre, wenn...? Moriah McStays Debütroman beschäftigt sich mit dem Schicksal und wie ein kurzer Moment das Leben einer Person für immer verändern kann.
Der Roman erzählt zwei unterschiedliche Geschichten - die von Fi und die von Fiona Doyle – ein und desselben Mädchens, doch einmal ohne den lebensverändernden Unfall als Kind, an den ein zur Hälfte vernarbtes Gesicht ständig erinnert, und einmal das Leben mit diesem Schicksalsschlag.
Fi ist die beste Lacrosse-Spielerin der Schule, allseits beliebt und steht kurz davor, ein Lacrosse-Stipendium für ihr Traum-College zu erhalten. Fiona ist begabte Musikerin, doch ihre Narben verunsichern sie zu sehr, um ihre Musik mit anderen zu teilen, trotzdem wurde sie auf einem College für die Studiengänge Kreatives Schreiben und Musik angenommen.
Doch als Fi sich beim Spiel, das über ihr Stipendium entscheidet, verletzt und mehrere Monate nicht Lacrosse spielen kann, und Fiona die Möglichkeit für eine Operation bekommt, die ihre Narben fast vollständig entfernen könnte, kommt alles anders.
Fi verliebt sich in den unheilbar kranken Marcus, doch wie schlimm es um ihn steht, ist ihr nicht bewusst. Als er stirbt, bricht ihre ganze Welt zusammen. Fiona entscheidet sich nach langem Überlegen für die Operation. Auf dem neuen College ist sie nicht mehr das Mädchen mit den Narben, sondern nur noch Fiona und hat die Möglichkeit, ein neues Leben, unbelastet von ihrem Unfall, zu beginnen. Dort lernt sie Jackson kennen und verliebt sich. Doch trotz des "wiederhergestellten" Gesichts verschwinden nicht ihre Unsicherheiten…
,,Der Zufall, das Schicksal und Ich" ist ein gelungenes Buch. Es zeigt, wie Schicksalsschläge und unerwartete Ereignisse das Leben sowohl im Guten, als auch im schlechten Sinne verändern können. Moriah McStay gelingt es, die Geschichte desselben Mädchens in zwei unterschiedlichen Varianten zu erzählen. Dabei wechseln sich Fi und Fiona mit jedem Kapitel ab.
Der/Die Leser*in begleitet Fi und Fiona vom Ende der High-School bis zur Collegezeit, erlebt alle Entwicklungen, Schicksalsschläge und Liebesbeziehungen mit und kann diese gut nachvollziehen. Besonders interessant ist, wie Fi und Fiona so unterschiedlich sind, aber man sie doch ineinander wiedererkennen kann und wie unterschiedlich die Rolle derselben Menschen in Fis und Fionas Leben ist.
Von mir gibt es 3 von 5 Lesepunkten, da das Buch ein sehr spannendes Thema behandelt, mit dem sich jeder in seinem Leben irgendwann auseinandersetzen muss, und es besonders durch die Erzählweise sehr gut umgesetzt ist. Aber die Handlung wirkt an einigen Stellen zu konstruiert und unrealistisch und der Roman ist zwischenzeitlich sehr langatmig. Moriah McStays Schreibstil ist angenehm und leicht verständlich, an einigen Stellen aber etwas trocken und emotionslos. Leser*innen über 12 sollten einen guten Zugang finden.