In dem Thriller „Villa Obscura“ von Melissa C. Hill und Anja Stapor gerät eine Halloweenparty in einer abgelegenen Villa außer Kontrolle, als sechs Gäste von zwei maskierten Fremden entführt werden. Die Geiselnehmer zwingen sie zu einem gefährlichen Überlebenskampf. Dabei kommen dunkle Geheimnisse ans Licht, und die Situation eskaliert, als eine Geisel stirbt.
Unterhaltsam, nachempfindbar, schockierend
„Villa Obscura“ hat es geschafft, von vorne bis hinten unterhaltsam zu belieben. Die Atmosphäre wird so beschrieben, dass man die Kälter und Dunkelheit spüren kann. Außerdem entwickelt sich die Geschichte im schnellen Tempo, wodurch man es auch schnell zu Ende lesen kann. Manche Plots waren unvorhersehbar und schockierend. Bei den Charakteren gab es viele verschiedene Eigenschaften und Gründe für ihre Handlungen. Alles wurde so geschrieben, dass man als Leser:in nur schrittweise mehr über ihre Hintergründe erfährt.
Teilweise vorhersehbar
Leider habe ich mir mehr vom Buch erwartet. Viele Wendungen wirken gestellt oder lassen sich früh erahnen. Wer regelmäßig Thriller liest, wird einige der Enthüllungen bereits lange vor den Figuren kommen sehen. Dadurch geht ein Großteil der Spannung verloren. Die Charaktere, obwohl mit interessanten Ansätzen angeführt, bleiben meist oberflächlich. Die Villa an sich hätte ebenso einen größeren Teil spielen sollen. Die Konflikte zwischen den Charakteren wirken oft überinszeniert und künstlich dramatisch. Leider könnte die Auflösung der Geschichte am Ende noch mehr Tiefe vertragen, da manche Aspekte der Vergangenheit der Villa nur oberflächlich behandelt werden.
Ich vergebe 3 von 5 LESEPUNKTEN.