In dem Roman „Rot oder Blau - Du hast immer die Wahl“, geschrieben von Manfred Theisen, geht es um ein Experiment mit dem Namen „Rot oder Blau“, ein Schülerexperiment über Demokratie aus den USA. Dieses soll eine neunte Klasse auf Klassenfahrt machen. Hierfür werden zwei verschiedene Parteien unter den Schüler*innen gebildet, die dann einen realitätsnahen Wahlkampf durchführen sollen. So, wie er in den USA stattfindet. Am Ende soll die Parallelklasse auswählen, wer der/die Präsident*in wird.
Soweit klingt alles logisch und fair. Ob aber ein fairer Wahlkampf stattfinden kann, wenn der Egomane Max mitmischt? Das bezweifelt Jacob, der neu in der Klasse ist. Und wie er es erwartet hatte, stiftet Max schon bei erster Gelegenheit Ärger, indem er sich selbst zum Chef erklärt und die anderen manipuliert, damit sie in seine Partei kommen.
Anfangs spielt Jacob noch brav mit, aber als Max‘ Methoden immer fragwürdiger und gemeiner werden, wendet sich Jakob gegen seinen angeblichen Freund. Max gefällt dies natürlich gar nicht und er droht Jacob. Dieser denkt aber nicht daran nachzugeben. Die anfänglichen Wortgefechte enden in einem Handgemenge zwischen den beiden. Max verbreitet über verschiedene Medien Fakenews und fängt in seiner Wut an auch gegen die Lehrer*innen zu spielen. Trotz alledem erlangt er, am Ende mit seinen falschen Versprechungen und seinem Talent zu reden, das Amt des Präsidenten.
Eigentlich sollte nun das Experiment beendet sein, jedoch hat dieser Versuch die Klasse gespalten und während ein Teil Max jubelnd unterstützt, versucht Jacob zusammen mit den neuen Freunden, die er während des Experiments gefunden hat, gegen Max‘ fortwährenden Egotrip vorzugehen. Die ganze Situation erreicht ihren Höhepunkt, als nach einem erneuten Streit eine Schülerin bei einem Unwetter im Wald verloren geht. Verzweifelt brechen Lehrer*innen und Schüler*innen auf, um sie zu suchen. Ob sie sie finden werden und ob die Klasse sich wieder vereinen wird?
Zusammenfassend kann ich sagen, dass „Rot oder Blau“ ein gelungenes, spannendes Buch ist und auch für Leser*innen, die politischen Bücher nicht so gerne lese, gut geeignet ist. Vor allem zur Zeit des echten amerikanischen Wahlkampfes passt diese Geschichte gut zum Zeitgeschehen. Man lernt Einiges, ohne dass es dem/der Leser*in wie in einem Sachbuch beschrieben wird, da politische Hintergründe sehr gut in die Geschichte eingearbeitet wurden. Dies liegt, abgesehen von dem Experiment, das natürlich Vieles über das amerikanische Wahlsystem nahebringt, daran, dass das Buch viele unterschiedliche Charaktere beinhaltet, die die Geschichte spannend machen.
Meiner Meinung nach ein Buch, das man unbedingt lesen sollte. Deshalb bekommt es von mir fünf von fünf Lesepunkten.