Der Roman „THE UPPER WORLD – EIN HAUCH ZUKUNFT“ von Femi Fadugba, welcher in einem umgangssprachlichen Stil verfasst wurde und sich häufig Klischees gegenüber Dunkelhäutigen bedient, handelt von einem Jungen namens Esso. Er erzählt von seinem Leben, nachdem er einen Unfall hatte und seitdem in die Zukunft blicken kann. Dabei sieht er unter anderem Visionen, in denen Freunde von ihm in eine Schießerei geraten. Nachdem sich andere Visionen, die ihm ebenfalls die Zukunft zeigten, bewahrheiteten, versucht er mit aller Kraft die Schießerei zu vermeiden. Leider gelingt ihm das nicht und einer seiner Freunde stirbt. Gleichzeitig verletzt sich das Mädchen, in das er verliebt ist, schwer. Während der Schießerei erfährt er außerdem, dass sie schwanger ist und sein Freund, welcher starb, der Vater des Kindes ist.
Parallel zu der Geschichte von Esso wird eine Geschichte, die fünfzehn Jahre später geschieht, von einem Mädchen namens Rhia erzählt. Sie ist ein Waise und hat ihre Mutter nie kennengelernt. Ihr Leben dreht sich um Fußball, doch um ein Stipendium zu erlangen und ihren Traum als Fußballerin zu verfolgen, benötigt sie gute Noten. Deshalb erhält sie Nachhilfe in Physik. Ihr Physiklehrer ist Esso, der Junge, der vor fünfzehn Jahren versucht hat eine Schießerei zu verhindern. All das weiß Rhia nicht und erst mit der Zeit und einigen illegalen Nachforschungen erfährt sie, dass Esso ihre Mutter kannte. Er erzählt ihr von der Schießerei und ihrer Mutter. Außerdem erzählt er ihr von seinem Plan in die Vergangenheit zu reisen und das Geschehene zu verhindern. Dafür benötige er allerdings ihre Hilfe, das habe ihm damals ihre Mutter gesagt, bevor sie starb. Mit einem Mal investiert Rhia ihre ganze Freizeit, um alles, was sie physikalisch für eine Zeitreise wissen muss, zu verstehen. Dann wird Esso vom Jugendamt aufgespürt. Er ist in Wirklichkeit kein Physiklehrer und es wird ihm verboten Rhia erneut zu sehen. Als wäre das nicht schon schlimm genug, entscheiden sich ihre Pflegeeltern auch noch dazu, Rhia zurück ins Waisenhaus zu bringen. Rhia weiß nicht mehr, was sie tun soll. Als sie jedoch von ihrer Pflegeschwester besucht wird, beschließt sie mit ihr, alles aufs Spiel zu setzen und sie besuchen Esso. Rhia erzählt Esso alles, was sie weiß, wodurch es diesem gelingt, erneut in die Zukunft zu blicken. Dabei erfährt er, dass er nicht mehr zurück in die Vergangenheit kann, allerdings erfährt er dadurch auch, dass er Rhias Mutter und einigen anderen Freunden durch seine Fähigkeiten das Leben gerettet hat.
Ich persönlich finde, dass in dem Buch ein sehr interessantes Thema behandelt wird. Es besitzt leicht verschachtelte Sätze, welche in der Regel allerdings nicht länger als ein bis drei Zeilen lang sind. An Stellen, wo Spannung aufgebaut wird, benutzt der Autor jedoch häufig kürzere, teilweise abgehackte Sätze, um eine gewisse Hektik beim Lesen zu erzeugen. Sätze, in denen etwas Wichtiges erklärt wird, sind dagegen häufig sogar vier bis sechs Zeilen lang. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn es um physikalische Themen geht, welche im Anhang des Buches, zumeist auch zusätzlich erläutert werden und darauf ausgelegt sind, dass der Leser/die Leserin diese Informationen im Gedächtnis behält. Man lernt also beim aufmerksamen Lesen einiges über die Welt der Physik. Dennoch empfinde ich das Buch als nicht empfehlenswert, da es zwei Geschichten parallel erzählt, welche den Großteil des Buches über keinen Bezug zueinander haben. Dabei behandeln die Kapitel immer abwechselnd Esso und Rhia. Erst die letzten Kapitel beziehen sich aufeinander und machen die Verbindungen zwischen den beiden Geschichten deutlich. Dadurch, dass die Geschichten so lange keinen Bezug zueinander haben, ist es für den Leser/die Leserin schwer zu verstehen, was in den verschiedenen Geschichten gerade wichtig ist und man kommt häufig durcheinander. Außerdem habe ich das Buch als rassistisch empfunden, da es sehr häufig darauf aufmerksam macht, dass es sich bei den Figuren im Buch explizit um dunkelhäutige Personen handelt. Zusätzlich werden Äußerungen getätigt, wie z.B., dass jemand nur etwas mit hellhäutigeren Mädchen zu tun haben möchte: „Du kennst doch meinen Grundsatz: Nur mit Lighties.“ (S. 180). Ich persönlich finde, dass solche Äußerungen nichts in Büchern für Jugendliche zu suchen haben, da Jugendliche sich noch relativ leicht beeinflussen lassen und sich durch solche Äußerungen ein falsches negatives Bild von dunkelhäutigen Menschen entwickeln kann.