In dem Sachbuch „Design-Atlas“ beschreibt Enrico Morteo auf 424 Seiten die Entwicklung des Designs von dem Jahr 1850 bis in die heutige Zeit. Hierbei geht er vor allem auf einzelne wichtige DesignerInnen oder Designergruppen ein, die maßgeblich an der Entwicklung des Designs ihrer Zeit beteiligt waren, wie Michael Thonet, das Bauhaus, die Memphis-Group oder auch die Firma IKEA. Anhand verschiedener Beispiele von Design und Designern zeigt er allgemeine Strömungen des Designs der jeweiligen Zeit auf und veranschaulicht diese so auf verständliche Art.
Der Autor gliedert das Buch zu Anfang sinnvoll in fünf große Kapitel, die jeweils einen anderen wichtigen Zeitraum der Designgeschichte abdecken und gibt dem Kapitel eine Überschrift, die zu der jeweiligen Zeitepoche passt. Zusätzlich zu dieser Inhaltsangabe findet sich am Ende des Buches ein alphabetisch sortiertes Register, das die Namen aller genannten Designer und Designstücke führt.
Zwischen den Vorstellungen der einzelnen Designströmungen finden sich außerdem immer wieder Seiten mit der Überschrift „Designklassiker im Detail“, auf denen einzelne berühmte Werke der Zeit genauer beschrieben werden. Schön ist auch, dass der Autor nicht nur auf das Design in einem bestimmten Kulturraum, sondern auf die Entwicklung des Designs in der ganzen Welt eingeht, da viele Designströmungen sich auch gegenseitig beeinflusst haben.
Die Sprache des Autors ist gut verständlich, aber trotzdem auf einem gehobenen, sprachlichen Niveau, wodurch die Texte sehr sachlich fundiert wirken.
Auf beinahe jeder Seite des gesamten Buches finden sich mehrere bunte Abbildungen von verschiedenen Designstücken, die den geschriebenen Text sinnvoll veranschaulichen und glaubwürdig machen. Neben den Bildern steht außerdem ein Text zur Erklärung, in dem der Name des Werks und des Künstlers/der Künstlerin und eine kurze Beschreibung des Designstücks zu finden sind. Die genauen Quellenangaben dieser Bilder werden am Ende des Buches in einem umfangreichen Verzeichnis angegeben.
Das Buch ist mit einem durch Pappe verstärkten Taschenbucheinband gebunden, wodurch der „Design-Atlas“ trotz der zahlreichen Seiten und des großen Formats nicht allzu schwer ist. Die Seiten des Buches sind auf festem Hochglanzpapier gedruckt, weshalb sich das Buch gut durchblättern lässt, ohne dass Seiten überblättert werden. Die Texte sind mit einer kleinen Schriftgröße geschrieben, damit möglichst viele Informationen auf die Seiten passen, aber trotzdem ohne große Anstrengungen noch gut lesbar.
Insgesamt halte ich dieses Buch für sehr empfehlenswert, vor allem für Kunststudierende oder SchülerInnen, die ihr Abitur im Fach Kunst machen, da die Informationen übersichtlich und gut gegliedert wiedergegeben werden, das Buch aber auch Einblicke in die Details besonders berühmter Designstücke gibt. Die farbigen Bilder haben eine hochwertige Qualität, sind aussagekräftig und passend gewählt für den Text der jeweiligen Seite. Durch das umfangreiche, alphabetisch sortierte Register am Ende ist es außerdem nicht allzu schwer, bestimmte Künstler und ihre Werke zu finden. Allerdings wäre es eventuell sinnvoll gewesen, zwei oder drei Bände aus den Informationen des Buches zu machen, da es mit über 400 Seiten doch sehr umfangreich ist und in seinem quadratischen Format außerdem recht unpraktisch ist, um es in eine Tasche stecken zu können. Trotzdem würde ich den „Design-Atlas“ auf jeden Fall weiterempfehlen, da eine Menge zeitgeschichtlicher Designentwicklung auf klar verständliche und sehr informative Art in einem Buch zusammengefasst dargestellt wird.