Elisabeth Herrmann zieht die Leser*innen in den Bann der Geschichte über Ravna Persen, eine Praktikantin bei der örtlichen Polizeidienststelle in der Arktis. Dort hat sie es als Anfängerin nicht leicht und wird als frische Praktikantin mit dem Mord von Olle Trygg konfrontiert. Dazu ist sie eine Frau und Samin. Da Samen in Norwegen schlechte Chancen auf andere Berufe außer Rentierzucht haben und sie somit in der Polizeidienststelle eine Außenseiterin ist, wird sie nicht fair behandelt. Denn als sie an dem Tatort meint anhand eines Strichs in der Erde Hinweise auf samische Rituale gefunden zu haben, glaubt ihr niemand. Später übernimmt Rune Thor, ein Polizist aus Kirkenes, den Fall und wählt als Partnerin Ravna. Schnell scheint sich der Mord aufgeklärt zu haben, doch Ravna glaubt nicht, dass ein Ausländischer die Tat begangen hat, weil zu viele Merkmale an Tryggs Tod auf ihr Volk hinweisen. Also ermittelt sie auf eigene Faust, um das Geheimnis zu lüften.
Mir hat das Lesen des Thrillers wegen des schönen Schreibstils und der guten Beschreibungen der Orte und Charaktere sehr viel Spaß gemacht. Ich konnte mich gut mit den Personen identifizieren und die Geschichte hat mich aus der Realität gerissen, was für mich ein gutes Buch ausmacht. Die Hintergründe und Infos zur samischen Kultur ebenso wie die Details zu ihren Bräuchen fand ich sehr interessant. Faszinierend war zum Beispiel zu erfahren, wie viele Bezeichnungen für Schnee es bei den Samen gibt. Sehr hilfreich und vor allem schön gestaltet war auch die Karte im Buchdeckel, auf der man die Orte und Routen nachvollziehen konnte. Ich empfehle den Thriller sehr Menschen, die gerne spannende und fesselnde Geschichten mit gut beschriebenen Charakteren lesen.