Antonia Michaelis: Hexenlied

Lesepunkte: 4 Punkte
AutorIn: Antonia Michaelis
Titel: Hexenlied
Verlag: Oetinger ISBN: 9783789110528
Seiten: 400 Preis: 20€
Altersempfehlung: ab 15 Jahren

Rezensiert von: Linda Florek und Amelie Stöcklin, 11. Klasse [Max-Planck Gymnasium Lahr, betreut von: Aïsha Hellberg]

Der Jugendroman „Hexenlied“ wurde von der deutschen Schriftstellerin Antonia Michaelis geschrieben.

Tim scheint ein völlig normaler Jugendlicher zu sein. Doch als die Proben für das neue Theaterstück beginnen, ändert sich alles in seinem Leben. Denn Lillith tritt der Schauspielgruppe bei und übernimmt die Hauptrolle, die mexikanische Hexe „la bruja“. Sobald sie die Bühne betritt, scheint das Theaterstück Realität zu werden. Lillith ist anders, und bald kommen Gerüchte auf, sie könnte tatsächlich eine Hexe sein. Doch was ist die Wahrheit? Langsam, aber sicher schwindet die Grenze zwischen Theaterstück und Realität und als die Theatergruppe gemeinsam zu einer Probewoche auf eine Hütte fährt, kommt es zu einer dramatischen Wendung.

Die Verknüpfung zweier derart unterschiedlichen Handlungsstränge macht die Geschichte einzigartig und sehr originell. Der Schreibstil ist durch einige poetische Formulierungen eher ausgefallen, aber gleichzeitig angenehm.  Auch die Art des Jugendromans ist etwas Neues, die Theaterthematik verbindet die beiden Handlungsstränge geschickt. Einerseits den Inhalt des Theaterstückes und andererseits ebenfalls das Leben der Schauspieler*innen. Das Buch beinhaltet sehr viele interessante Themen, was jedoch auch etwas für Verwirrung sorgen kann. Dadurch werden einige Themen, wie Essstörungen nur kurz angerissen, jedoch nicht weiter vertieft. Die durchschnittliche Länge eines Kapitels von circa 30 Seiten lässt die Geschichte sehr langatmig wirken. Das Buch zieht sich allgemein sehr in die Länge, besonders in der Mitte. Dadurch entsteht das Gefühl, dass der spannendste Teil, welcher erst in den letzten 100 Seiten aufzufinden ist, zu kurz kommt. Es wirkt sehr gequetscht. Die Auflösung des Buches ist dementsprechend ein wenig enttäuschend und unrealistisch. Das liegt auch daran, dass sie im Vergleich zu der Dramatik, die aufgebaut wurde, zu harmlos und wenig nachvollziehbar wirkt. Lillith, eine der wichtigsten Charaktere, bleibt die ganze Zeit über sehr blass. Man kann ihr Verhalten nicht wirklich nachvollziehen, was sehr schade ist.

Zu empfehlen ist der Jugendroman allen ab 15 Jahren, die sich für das Übernatürliche interessieren und gerne etwas Neues, Einzigartiges lesen möchten.

Trotz der Kritik verteilen wir 4 Lesepunkte für die ausgefallene Idee und den außergewöhnlichen Schreibstil.

Empfohlene Zitierweise

Linda Florek und Amelie Stöcklin, Rezension von: Antonia Stöcklin: Hexenlied. In: LESEPUNKTE 2020, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/antonia-michaelis-hexenlied
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