Der Roman ,,Nächte im Tunnel" von Anna Woltz handelt von einem Mädchen, das jede Nacht in der Londoner U-Bahn verbringen muss. Es herrscht der Zweite Weltkrieg.
Jeden Tag stehen die Menschen in London, unter anderem auch die vierzehnjährige Protagonistin Ella, vor einem U-Bahnhof der Central Line Schlange, um dort nachts vor den Bomben Schutz zu suchen. Dabei lernen Ella und ihr kleiner Bruder Robbie den sechzehnjährigen Jungen Jay kennen, der offensichtlich aus ärmeren Verhältnissen stammt. Außerdem begegnen sie der fünfzehnjährigen Quinn, die aus ihrer reichen Familie geflohen ist, um den Menschen, die von den Bombardements betroffen sind, zu helfen. Auch wenn es anfangs Komplikationen zwischen Ella und Jay gibt, fühlt sie sich im Lauf des Romans immer mehr zu ihm hingezogen. Sie, Jay, Quinn und Robbie verbringen jede Nacht in der U-Bahn zusammen, wodurch sie sich alle näherkommen. Hätte Ella im Prolog, der einige Zeit nach der eigentlichen Geschichte spielt, nur nicht erwähnt, dass einer von ihnen sterben wird...
Der Roman "Nächte im Tunnel" ist in einer relativ einfachen Sprache verfasst worden, weshalb die Handlung einfach zu verstehen ist. Die Autorin beschreibt Ellas Gefühle und Eindrücke von ihrer Außenwelt sehr genau, weswegen man sich ihre Situation gut bildlich vorstellen kann und sich in ihre Rolle hineinversetzen kann. Da bereits im allerersten Satz des Buches erwähnt wird, dass einer von den vier Hauptrollen sterben wird, wird die Spannung während des Lesens fast permanent aufrechterhalten, da man sich ständig im Hinterkopf fragt, wer den Krieg nicht überleben wird.
Alle Protagonisten haben eine schwere Vergangenheit hinter sich, weshalb die Geschichte an einigen Stellen düster klingt, vor allem an den Stellen, an denen die Autorin das Leid der Menschen, die vor allem von dem Krieg betroffen sind, schildert.
Die Bedeutung der Vorteile der Leute, die im Wohlstand leben, wird auch schnell klar. An einigen Stellen wird das Lesen jedoch wieder etwas langweiliger, zum Beispiel dann, wenn die verschiedenen Situationen erklärt werden, damit man die Geschichte besser verstehen kann. Außerdem wirkt vor allem Quinns Charakter manchmal unnatürlich, da sie trotz der ernsten Lage meistens zu fröhlich zu sein scheint. Deshalb vergebe ich auch nur 4 von 5 LESEPUNKTE.
Mir persönlich gefällt der Roman sehr, da man nie sicher sagen kann, was als Nächstes geschieht. Außerdem basiert er auch auf der Realität damals, weswegen man erfährt, wie die Menschen in London teilweise im Zweiten Weltkrieg gelebt haben. Ich kann das Buch vor allem an Leute, die gerne Romane lesen, die auf dem echten Leben basieren, nur weiterempfehlen.