„Es war nur eine Illusion. Nur eine Illusion.“ (S.16)
Harper ist seit einigen Wochen Mitglied der Diamonds – einer Studentenverbindung an der University of Oxford, die zusammen mit den Spades, Hearts und Cross die Vier Farben bildet. Die Mitglieder der Vier Farben haben besondere Fähigkeiten: Die Diamonds können Gedanken lesen und Erinnerungen manipulieren, die Spades kontrollieren Körper, die Hearts Gefühle und die Cross den Tod. Jedes Jahr müssen sich die Neuen in einem gefährlichen Spiel beweisen, bei dem sie ihre Fähigkeiten nutzen, um ihre Mitmenschen zu manipulieren. Harper befindet sich bereits mitten in diesem Spiel, das von Runde zu Runde gnadenloser wird. Jeder kämpft verbissen um den Einzug ins Finale – denn der Preis für den Sieger ist die Erfüllung seines Herzenswunschs.
Da Harper bei Pflegefamilien aufgewachsen ist, ist es ihr sehnlichster Wunsch, herauszufinden, wer ihre Eltern sind. Sie studiert Jura, um später Pflegekindern wie ihr helfen zu können. Doch für das Studium, das ihr so wichtig war, hat sie gerade überhaupt keine Nerven. Schließlich hat sie ganz andere Probleme, so zum Beispiel das Spiel der Vier Farben, das ihr alles abverlangt, ihre mysteriösen Sonderaufträge und Finley, der sich auf einmal wieder so distanziert verhält …
Finley lebte eine Zeit lang bei derselben Pflegefamilie wie Harper und ist nun Mitglied der Spades. Auch er steckt mitten in dem erbarmungslosen Spiel der Vier Farben. Nachdem sein bester Freund Dorian, der im vorherigen Jahr Mitglied der Cross war, gestorben ist, ist es sein Herzenswunsch, niemanden mehr zu verlieren – ein Wunsch, den ihm wohl auch die Vier Farben nicht erfüllen können. Doch nach einer Begegnung mit einem mysteriösen Fremden findet auch er etwas, für das er bereit ist zu kämpfen – auch gegen Harper.
Band 2 beginnt genau dort, wo Band 1 nach dem fiesen Cliffhanger geendet hat. Für alle, die den ersten Band („Four Houses of Oxford – Brich die Regeln“) gelesen haben, ist das super, da es sofort spannend weitergeht, allerdings empfiehlt es sich deswegen nicht, die Bücher unabhängig voneinander zu lesen. Erzählt wird wieder abwechselnd aus der Perspektive von Harper und Finley, sodass man als Leser beide Seiten sehr gut nachempfinden kann, während Finleys Verhalten bei Harper nur auf Unverständnis stößt. Der Schreibstil von Anna Savas ist flüssig und dadurch sehr angenehm zu lesen.
Mir hat dieser zweite Band von „Four Houses of Oxford“ wirklich gut gefallen. Das Cover ist genauso wunderschön wie vom ersten und die Handlung noch viel spannender, nachdem Band 1 ja doch am Anfang etwas länger gebraucht hat, bis es so wirklich losging. Band 2 hält einige unerwartete Wendungen bereit, vor allem bezüglich gewisser Personen, die man so harmlos in Erinnerung hatte und die nun ein ganz anderes Gesicht zeigen. Am Ende ging es mir dann doch ein bisschen zu schnell, aber insgesamt ist „Four Houses of Oxford – Gewinne das Spiel“ von Anna Savas ein sehr würdiges Finale der Romantasy-Dilogie. Daher gebe ich ihm vier von fünf LESEPUNKTE.