Das Buch "Grenzgänger" geschrieben von Aline Sax wurde am 20.03.2019 herausgebracht und ist ab 14 Jahren empfohlen. Das niederländische Original wurde im Jahr 2015 von Eva Schweikart übersetzt. Der Verlag ist des Romans ist Urachhaus und er wurde mit der Unterstützung der Flanders Literature herausgegeben.
Den Roman kann man inhaltlich in drei Teile aufteilen.
Der erste Teil spielt im Jahr 1961. Dort geht es um Julian, einen Jungen, der in Ostberlin lebt, aber in Westberlin arbeitet. Nach einer Party wacht er bei Heike und Paula auf. Er lernt Heike kennen und sie erzählen sich viele Dinge voneinander. Julian verliebt sich in Heike. Er will eine Zukunft mit ihr aufbauen, jedoch wohnt sie im Westen Berlins. Die Mauer, die quer durch Berlin gebaut wurde, um Westberlin von Ostberlin zu trennen, macht ihm den Kontakt zu ihr unmöglich. Er will dies nicht einsehen und versucht, aus der DDR zu fliehen. Es folgen viele unterschiedliche Fluchtversuche.
Der zweite Teil spielt sich im Jahre 1977 in Ostberlin ab. Zwei Geschwister, Florian und Marthe, möchten sich von der Partei nichts mehr sagen lassen. Sie stellen sich Verbesserungen in der Deutschen Demokratischen Republik vor und wollen dazu beizutragen, das Land zu verändern. Ihre Ideen setzen sie in die Tat um, was jedoch Gefahren birgt und auch schlimme Folgen hat, denn die Staatssicherheit wird auf sie aufmerksam. Auch wird erwähnt was aus Julian und Heike geworden ist…
Im dritten Teil spielt sich ein Szenario im Jahr 1989 ab. Dort erlebt die Nichte von Marthe, Sybille, die Zeit vor, während und nach dem Fall der Berliner Mauer. Durch einen Freund kommt sie mit der Friedensbewegung in Kontakt und schließt sich dieser an. an. Sie möchte aber keine Probleme mit dem Staatssicherheitsdienst haben, weil der Familie bereits viele schlimme Sachen widerfahren sind. Außerdem versucht sie, ihre kranke Oma in einem Westkrankenhaus unterzubringen. Mit dem Fall der Mauer ändert sich dann alles…
Unser Eindruck:
Die Leserin bzw. der Leser erfährt durch das Buch viel über Berlin, was dort nach 1945 alles geschah und wie die Menschen sich in der DDR fühlten. Man erfährt, wann und warum die Mauer gebaut wurde und wie sie gefallen ist. Die Geschichte der Fluchtversuche ist spannend und dramatisch erzählt. Gleichzeitig erfährt man viel über Politik und den Widerstand gegen die Diktatur in der DDR, zum Beispiel als einzelne Familienmitglieder in das Visier der Stasi geraten, Gefängnisverhöre über sich ergehen lassen müssen und sogar im Gefängnis landen. Es wird eine Familiengeschichte erzählt, aber der politische Hintergrund macht den Roman noch spannender. Außerdem ist das Buch informativ. Wir können es nur weiterempfehlen und geben ihm 4 von 5 Punkten, mit einem Punkt Abzug, weil einige historische oder politische Dinge für Jugendliche vielleicht nicht zu verstehen und sehr speziell sind.