SchülerInnen berichten über ihre Eindrücke bei der Lesung “Unerwünscht: Drei Brüder aus dem Iran erzählen ihre deutsche Geschichte”
SchülerInnen berichten über ihre Eindrücke bei der Lesung “Unerwünscht: Drei Brüder aus dem Iran erzählen ihre deutsche Geschichte”
Wir sind Hermines Buchclub, eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern, die ihre Schulbibliothek selbst leiten und WIR LIEBEN BÜCHER! Unser Kooperationspartner LESEPUNKTE hat uns in die Uni zu der Lesung Unerwünscht: Drei Brüder aus dem Iran erzählen ihre deutsche Geschichte von den Brüdern Mojtaba, Masoud und Milad Sadinam eingeladen. Noch keiner von uns war zuvor in einem Hörsaal, aber alle waren sehr nett zu uns. Wir durften auch ein Foto mit den Autoren machen. Es war sehr spannend. Der ganzen Gruppe hat es riesig Spaß gemacht!
Meike: Das Buch 'Unerwünscht' ist sehr authentisch und mitreißend geschrieben. Es gibt einen guten Einblick in das Leben von Flüchtlingen und bringt neue interessante Details hervor, die man ansonsten nicht mitbekommt. Die Lesung war gut strukturiert und auch verständlich für Jugendliche. Mir hat es gut gefallen, wie die Beiden auf die Fragen eingegangen sind.
Vicy: Einmal wurde gesagt: „Wir leben in reichen Ländern“. Das und auch das Buch machen mir sehr bewusst, wie gut es uns eigentlich geht, es öffnet einem die Augen, wie ich denke.Ich fand spannend, wie erklärt wurde, wie sich die Mutter der drei politisch engagiert hat und auf welchem Weg die Flucht verlaufen ist. Auch die Motivation und Begeisterung, mit der die drei Brüder sich in ihr Vorhaben gestürzt haben, in Deutschland zu leben, war für mich extrem beeindruckend. Meiner Meinung nach, haben die Zwillinge Majtaba und Masoud die Textpassagen großartig und sehr authentisch vorgelesen. Im Gesamten hat es mir sehr gut gefallen, ich würde das Buch sowie die Lesung jedem (auch jeder Altersklasse) weiter-empfehlen.
Annika: Die Lesung war gut strukturiert und alle Fragen wurden ausführlich beantwortet. Sie haben klar und deutlich vorgetragen und mehrfach Blickkontakt mit dem Publikum aufgenommen. Sie haben in drei Abschnitten vorgelesen und dazwischen Pausen gemacht. Drei Brüder kamen aus dem Iran nach Deutschland, sollten abgeschoben werden, kämpften, blieben hier, machten ein sehr gutes Abitur und studieren jetzt. Sie erzählen uns ihre Geschichte.
Zwei der drei Brüder, die dieses Buch geschrieben haben, lasen und erklärten sehr emotional und detailliert über ihre Flucht aus dem Iran und ihren Empfang in Deutschland. Außerdem sprachen sie mit viel Humor über ihre Probleme in der damals neuen Umgebung. Zu Beginn der Lesung erinnerten die beiden an die über 200 Millionen Kinder auf dieser Welt, die täglich mehrere Stunden Baumwolle, Kaffee und vieles mehr ernten und produzieren müssen.
Maya: Als die Brüder mit ihrer Mutter aus dem Iran flohen, waren die Zwillinge Majtaba und Masoud gerade elf Jahre alt. Ihr kleinerer Bruder Milad war erst neun. Die Familie musste mit Hilfe von Schleppern fliehen, weil die Mutter Mitglied einer politischen Organisation gewesen ist, die einen Machtwechsel herbeiführen wollte, doch das Geld reichte nur für die vier und der Vater blieb vorerst im Iran zurück. Sie haben in Münster einen Asylantrag gestellt, fanden heraus, dass es Regeln in ihrer neuen "Heimat" für sie gab und fühlten sich in ihrer neuen Wohnung nicht wohl. Jedoch erfuhr die Mutter auch, dass sie selbst über ihren Ehestatus entscheiden durfte und ließ sich somit von dem Vater scheiden, als er ebenfalls in Deutschland war. Sie konnten sich keine teure Kleidung leisten und sie integrierten sich nicht direkt in das soziale Umfeld, da sie sich sehr viel mit anderen Flüchtlingen zusammen waren. Auch die Schule fiel ihnen in den ersten Jahren schwer, da sie sich nicht trauten zu sprechen. All diese komplizierten Themen ließen die Zwillinge während der Lesung jedoch durch Sätze wie "Stadt, Heim, Wurst" und dazu passenden Kommentaren harmlos wirken und vermittelten somit eine heitere Stimmung und eine angenehme Atmosphäre im Hörsaal. Auch unsere Fragen beantworteten sie mit großer Herzlichkeit und viel Interesse, sodass sich alle wohlfühlten. Die Lesung war klar strukturiert und in vier bis fünf Abschnitte geteilt, welche durch Fragerunden und Pausen abgetrennt wurden. Mir gefiel es wirklich gut, da die Brüder auch sehr viel über sich selbst erzählten und dabei trotzdem viel Allgemeines einbrachten.
Paula: Die Lesung zu "Unerwünscht" von den zwei Brüdern war sehr interessant und gut strukturiert, sie war in vier Teile aufgeteilt, wir haben leider nur drei davon hören können. Es ging darum, dass drei Brüder aufgrund der Politik im Iran nach Deutschland fliehen mussten. In Deutschland mussten sie dann auf ihr Asyl warten und lebten bis dahin in einer ungepflegten Wohnung und mussten strenge Regeln befolgen, wie keinen Schmuck tragen, da diese ein Vermögen gewesen wäre und die Mutter durfte nicht Arbeiten etc.! In der Schule fanden sie sich zunächst nur sehr schwer zurecht, lernten aber mit der Zeit dort immer besser Deutsch. Ich fand es gut, dass sie die Rollen abwechselnd aus ihrer eigenen Sicht geschrieben und vorgelesen haben.Sie konnten sehr gut Deutsch und man konnte alles gut verstehen. Teilweise war es auch lustig, wie sie als Kinder so gedacht haben, man hat dadurch auch die Unterschiede zwischen dem Iran und Deutschland erfahren und auch etwas darüber, wie sie hierhergekommen sind und wie schwer es ist, in ein fremdes Land zu kommen, ohne die Sprache und Kultur richtig zu kennen! Sie konnten die Fragen sehr gut beantworten und wussten auch viel über das Thema.
Philly: Feedback: Die beiden Brüder/Autoren haben viel Ahnung von der deutschen Politik, sie haben frei gesprochen und konnten die Fragen gut beantworten. Sie haben sehr stimmungsvoll gelesen. Toll, wie gut sie die schwierige, deutsche Sprache beherrschen.
Empfohlene Zitierweise
Hermines Buchclub [Schülerinnen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums Pulheim]: SchülerInnen berichten über ihre Eindrücke bei der Lesung "Unerwünscht: Drei Brüder aus dem Iran erzählen ihre deutsche Geschichte": In: lesepunkte 2017, URL: https://www.lesepunkte.de/projekt/schuelerinnen-berichten-ueber-ihre-eindruecke-bei-der-lesung-unerwuenscht-drei-brueder-aus-dem-iran-erzaehlen-ihre-deutsche-geschichte/Bitte setzt beim Zitieren dieses Beitrags hinter der URL-Angabe in runden Klammern das Datum Eures letzten Besuchs dieser Online-Adresse.