Das Max-Planck-Gymnasium aus Lahr gewinnt den 2. Platz beim Deutschen Lesepreis

Das Max-Planck-Gymnasium aus Lahr gewinnt den 2. Platz beim Deutschen Lesepreis

Unsere Kooperationsschule aus Lahr im Schwarzwald, das Max-Planck-Gymnasium, hat sich mit ihren schulinternen Projekten und AGs rundum Literatur und Lesen für den Deutschen Lesepreis 2020 beworben und gewann den 2. Platz. Der Deutsche Lesepreis wird jährlich in fünf verschiedenen Kategorien verliehen und zeichnet besonderes Engagement im Bereich der Leseförderung aus. In der Kategorie „Herausragende Leseförderung an Schulen“ konnte das Max-Planck-Gymnasium den 2. Platz erreichen und hat dafür ein Preisgeld in Höhe von 1.500€ erhalten. Der 3. Platz ging an die Grundschule an der Nuthe Walternienburg und als diesjähriger Sieger des Lesepreises wurde die Sport-Grundschule Passau Grubweg ausgezeichnet. Wir von der LESEPUNKTE-Redaktion gratulieren allen Geehrten des Deutschen Lesepreises, freuen uns aber ganz besonders, dass eine unserer Kooperationsschulen die Jury überzeugte und eine derartige Auszeichnung verdient erhalten konnte.

Kurz nach der Preisverleihung waren wir äußerst gespannt, wie es hinter den Kulissen des Max-Planck-Gymnasiums aussah, und fragten nach, wie sie die Zeit von der Anmeldung bis zur Verleihung erlebt haben und was nun für das nächste Jahr ansteht. Rede und Antwort stand uns Lehrkraft Aïsha Hellberg, die das MPG nicht nur für den Preis angemeldet hat, sondern ebenso  die Lehrerin ist, die für die Zusammenarbeit mit LESEPUNKTE nun jetzt schon eine ganze Zeit ihre Schüler*innen mit neuen Bücher versorgt und für die Leseförderung an der Schule maßgeblich mitverantwortlich ist.

LESEPUNKTE: Mit welchen Erwartungen seid ihr in den Wettbewerb gegangen?

Hellberg: Das ist schwer zu sagen. Wenn wir von unserem Konzept nicht überzeugt wären, hätten wir uns gar nicht erst beworben. Wir haben ein wirklich breit aufgestelltes, stufenspezifisches Konzept, das in unserem Curriculum verankert ist. Wichtige Bausteine sind Wettbewerbe, Exkursionen z.B. zur Frankfurter Buchmesse, AGs und die Kooperation mit externen Partner*innen wie z.B. Lesepunkte. Wir machen also ziemlich viel in Sachen Leseförderung, aber konnten natürlich vorher nicht wissen, ob andere nicht vielleicht noch mehr tun.

LESEPUNKTE: Wie haben die Schüler*innen und auch du die Preisverleihung verfolgt?

Hellberg: Leider gab es ja in diesem Schuljahr aufgrund von Corona keine richtige „Preisverleihung“. Der Preis kam ganz unspektakulär mit der Post, die Information per Telefon. Die Schüler*innen haben von dem Preis dann erst aus der Presse erfahren. Wir hoffen darauf, dass die Umstände es zulassen, dass Corona es zulässt, dass wir im kommenden Jahr zur feierlichen Preisverleihung nach Berlin fahren können. Auf der einen Seite ist es schon traurig, dass wir dies ausgerechnet in dem Jahr, in dem wir Preisträger sind, nicht erleben können. Auf der anderen Seite sind aktuell gute Nachrichten besonders wertvoll für uns als Schulgemeinschaft.

LESEPUNKTE: Wie würdest du die Reaktion der Schüler*innen über den Gewinn beschreiben?

Hellberg: Die Schüler*innen wussten nichts von unserer Bewerbung, waren also relativ überrascht. Aber gerade diejenigen, die z.B. an den AGs teilnehmen wissen durchaus, dass wir hier ein tolles und breites Angebot haben. Ansonsten ist es Schüler*innen vielleicht nicht immer bewusst, dass nicht alle Schulen die Angebote haben, die das Max-Planck-Gymnasium ihnen bietet, auch wenn sie diese zu schätzen wissen. Dazu fehlt ihnen meist der Vergleich. Als sie davon erfahren haben, haben sie sich aber gefreut und können, glaube ich, durchaus nachvollziehen, womit wir diese Auszeichnung verdient haben.

LESEPUNKTE: Wie viel bedeutet der Preis dir persönlich?

Für meine Kolleg*innen und mich bedeutet der Preis vor allem auch eine Wertschätzung unserer Arbeit im Bereich der Leseförderung. Er ist eine Bestätigung für unser Tun in den letzten Jahren und ist besonders auch eine Motivation in einer Zeit, in der viele unserer sonst jedes Jahr stattfindenden Aktionen nicht oder nur erschwert stattfinden können.

LESEPUNKTE: Inwiefern verändert der 2. Platz eure Projekte an der Schule?

Hellberg: Vor allem natürlich motiviert er uns weiterzumachen und das breite Angebot, das wir machen, aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus setzt er aber, hoffe ich, auch Energien frei darüber nachzudenken, inwiefern wir das Konzept noch weiterentwickeln können. Im Moment denken wir beispielsweise darüber nach, das Lesen in der Mittelstufe noch stärker mit der Präventionsarbeit zu verknüpfen. Außerdem wollen wir von dem Preisgeld ein Büchertauschregal installieren, um unseren Schüler*innen noch einfacheren Zugang zu neuem Lesestoff zu ermöglichen. Wir denken des Weiteren darüber nach, ob wir von dem Preisgeld digitale Workshops und Lesungen finanzieren, um unseren Schüler*innen durch diese kulturell leider etwas leere Zeit zu helfen und gleichzeitig die Kulturschaffenden in diesen schwierigen Zeiten zu unterstützen.

LESEPUNKTE: Inwiefern helfen solche Preise dabei, die alltäglichen/gängigen Strukturen von Schule zu verändern?

Hellberg: Ich denke, dass solche Preise helfen, ein Bewusstsein für das Besondere zu schaffen. Schule ist nicht gleich Schule, Schulen setzen unterschiedliche Schwerpunkte und haben verschiedene Konzepte. Preise wie der Deutsche Lesepreis machen dies deutlich. Außerdem verleihen sie Konzepten und Projekten Strahlkraft über die eigene Schule hinaus und können so vielleicht auch anderen Schulen Anstöße dafür geben, wie sie ihre eigene Leseförderung weiterentwickeln können. Und nicht zuletzt schaffen solche Preise natürlich auch eine Öffentlichkeit für das Thema, um das es geht – in diesem Fall Leseförderung. Diese Aufmerksamkeit für ein Thema motiviert hoffentlich mehr Menschen, sich zu engagieren. Lesen ist meiner Meinung nach eine zentrale Kompetenz, die einem viele Türen und auch Welten öffnen kann.

LESEPUNKTE: Was ist für das nächste Jahr geplant? Wird sich wieder für den Wettbewerb angemeldet?

Hellberg: Also zunächst einmal werden wir darüber diskutieren, wie wir das Preisgeld am sinnvollsten und möglichst nachhaltig einsetzen können. Weiter haben wir noch nicht gedacht. Die aktuelle Situation an den Schulen unter Pandemiebedingungen kostet uns im Moment alle eine Menge Energie, es wird sich zeigen, wie viel hier für Wettbewerbe übrigbleibt.

Vielen Dank Frau Hellberg und wir wünschen weiterhin viel Erfolg und gute Ideen für Leseförderung am Max-Planck-Gymnasium Lahr!

 

Mehr Details zum Preis und der Auszeichnung des Max-Planck-Gymnasiums finden Sie online.

Empfohlene Zitierweise

Das Max-Planck-Gymnasium aus Lahr gewinnt den 2. Platz beim Deutschen Lesepreis. In: LESEPUNKTE 2020, URL: https://www.lesepunkte.de/projekt/das-max-planck-gymnasium-aus-lahr-gewinnt-den-2-platz-beim-deutschen-lesepreis
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