Der Autor von Rico & Oskar über sein neues Buch und das Schönste an Weihnachten

Der Autor von Rico & Oskar über sein neues Buch und das Schönste an Weihnachten

"Das Schönste an Weihnachten ist das Zusammensein und das Gefühl von   Zusammengehörigkeit."

LESEPUNKTE: Ihr Buch handelt von Weihnachten, es geht um Weihnachten. Gibt es bei Ihnen Weihnachten einen Weihnachtsbaum? Haben Sie einen?

Andreas Steinhöfel: Ja, den gibt es. Da ich allein lebe, verbringe ich Weihnachten bei meiner Mutter, in meinem Elternhaus, wo dann auch meine Brüder kommen und da gibt es einen Baum, den ICH traditionell schmücke (lacht).

LESEPUNKTE: Wie schön! Gibt es eine Lieblingskugel oder haben Sie sowas, was unbedingt an den Baum muss?

Andreas Steinhöfel: Ja, da gibt es ein paar alte Sachen, die müssen unbedingt an den Baum.

LESEPUNKTE: Was gibt es denn bei Ihnen Weihnachten zu essen? Immer das Gleiche?

Andreas Steinhöfel: Ja, es gibt immer das Gleiche (lacht). Schweinelende mit Kroketten, Erbsen und Möhren. Das hat auch eine Geschichte. Da meine Eltern ein Taxiunternehmen hatten, haben mein zwei Jahre jüngerer Bruder und ich auch immer mitarbeiten müssen. Da war ich zwölf und er zehn. Das heißt also, wenn Weihnachten kam, speziell Heiligabend, das war nicht wie bei anderen Leuten, sondern das Geschäft musste weiterlaufen, weil wir uns keinen Ausfall leisten konnten. Das bedeutete, dass eine Bescherung oder ein gemeinsames Abendessen überhaupt nicht funktioniert haben, weil immer mindestens einer auf dem Taxi saß und ansonsten auch einer das Telefon bediente. Das war nicht so schön, und als dann vor 20 Jahren meine Mutter den Laden geschlossen hat, da haben wir uns geschworen, dass wir ab jetzt Weihnachten feiern. Seitdem machen wir das wirklich. Um 18 Uhr fällt der Hammer und dann wird gegessen, mein Bruder bereitet das Essen vor, während ich den Baum schmücke - unter den wachsamen Augen meiner Mutter. Dann folgt die Bescherung und die dauert ewig, weil wir es so genießen. Dann kommt noch der kleine Bruder mit seinen Kindern dazu, die das auch alles bereitwillig mitmachen (lacht). Aber wir genießen es einfach, da wir es als Kinder nicht hatten und es nun auch ein wenig nachholen.

LESEPUNKTE: Was ist für Sie das Schönste an Weihnachten?

Andreas Steinhöfel: Das Schönste an Weihnachten ist das Zusammensein und das Gefühl von Zusammengehörigkeit. Ich bin aber auch ein nostalgischer Mensch und an Weihnachten blicke ich immer auf das zurück, was das letzte Jahr so gebracht hat. Nicht, dass mir dann noch alles einfallen würde (lacht). Weihnachten ist etwas Besonderes und jetzt, wo Kinder mit dabei sind ist es so, als erlebst du alles noch einmal neu, das ist großartig.

LESEPUNKTE: Sie haben relativ viele Termine, machen ganz viel auch im Bereich Fernsehen, Übersetzung, dann noch die Lesereisen. Können Sie die Vorweihnachtszeit überhaupt genießen?

Andreas Steinhöfel: Ja, schon. Dieses Jahr wird es ein bisschen knapper wegen der Lesereisen, aber im Großen und Ganzen probiere ich schon, mir Zeit zu nehmen. Aber ich habe es dieses Jahr das erste Mal nicht geschafft, alle Geschenke im Oktober gekauft zu haben. Das ist eigentlich immer super, dann hat man bis Dezember seine Ruhe. Aber dieses Jahr werde ich zu den Hysterikern gehören - zum ersten Mal (lacht).

LESEPUNKTE: Im ersten Band ärgert sich Rico über Oskar, weil er sich über ihn lustig macht. Was macht Sie sauer oder ärgert Sie?

Andreas Steinhöfel: Ich habe ein großes Problem damit, wenn Leute ihre Augen vor etwas verschließen. Wenn da eine Ignoranz zu spüren ist, gegen die man nicht ankommt, und an der sich auch nicht rütteln lässt. Das ärgert mich schon ab und zu.

LESEPUNKTE: Rico findet überall Gegenstände, also jetzt auch im letzten Band. Wo finden Sie Ihre Geschichten?

Andreas Steinhöfel: Also, das ist dann doch eher so prosaisch. Rico zum Beispiel ist aus der Lektüre eines längeren Artikels über hochbegabte Kinder entstanden. Und dann entstand die die Grundidee, etwas über Hochbegabte zu machen. Von da an ging der Rest ganz schnell, dann hatte ich solche Assoziation-Kaskaden im Kopf: hochbegabt, tiefbegabt, das kommt quasi von alleine. Man überlegt sich, wenn etwas aus der hochbegabten Perspektive nicht so gut klappt, was passiert, wenn jemand die Tiefbegabten-Perspektive einnimmt und so weiter. Der Rest kommt dann tatsächlich beim Schreiben. „In Rico und Oskar und die Tieferschatten“ ist die Grundgeschichte dann die Kindesentführung. Der Kindesentführer muss leider mit dem kleinen, nervigen Hochbegabten zurechtkommen und das ist dann im Prinzip schon die ganze Geschichte. Das ist das Aktionsreiche, die Geschichte rundum ist nochmal eine andere, und da brauch ich schon länger für. Da überlege ich sehr, sehr viel: Was machst du? Was willst du überhaupt zeigen? Und bei Oskar war es mir wichtig über drei Bände zu zeigen, wie diese Freundschaft wirklich entsteht und wächst und in Gefahr gerät, und dann aber in sich konsolidiert und der Leser, die Leserin am Schluss dann wirklich auch wissen, okay, die beiden gehören zusammen wie Pech und Schwefel. Und von daher war auch nach dem dritten Band eigentlich Schluss. Diese Freundschaft sitzt jetzt, da muss ich nicht noch weiter dran schreiben. Aber ich habe mir natürlich ein Hintertürchen offen gehalten, mit Ricos schwangerer Mama.

LESEPUNKTE: Hatten Sie eine ähnlich enge Freundschaft in ihrer Kindheit wie Rico und Oskar?

Andreas Steinhöfel: Nein, überhaupt nicht. Ich glaube auch, man muss die beiden auf einer symbolischen Ebene sehen, wie das Yin und Yang-Prinzip. Rico ist ein völlig intuitiver und emotionaler Mensch, und Oskar ist komplett vernunftgesteuert, die greifen halt auch wirklich so ineinander wie die berühmten Yin und Yang-Symbole und ergeben dann erst ein Ganzes. So eine Einheit herzustellen, das war schon bei mir als Kind da, die Suche nach jemandem. Aber das hat glaube ich jeder von uns. Du suchst es zunächst in Freundschaften, und nachher in Liebesbeziehungen, und dann in deiner Familie und so weiter.

LESEPUNKTE: Sind Sie denn auch neugierig, wie Rico?

Andreas Steinhöfel: Ja, das schon. Das hat er von mir. Aber auch die zurückhaltende Art, wenn er jemand neues kennenlernt, das habe ich auch. Also ich stehe vielleicht ganz nah dran, aber eigentlich stehe ich weiter außen und gucke.

LESEPUNKTE: Oskar hat vor vielen Dingen Angst. Wovor hatten Sie als Kind Angst oder haben sie vielleicht auch noch als Erwachsener?

Andreas Steinhöfel: Meine prägende Angst ist Verlustangst, aber ich glaube, da spreche ich für viele Menschen. Meine Geschwister und ich hatten keine leichte Kindheit. Mein Vater war uns gegenüber des Öfteren gewalttätig und als Kind hast du Panik, dass deine Mutter plötzlich stirbt und du dann alleine bist, mit diesem Vater, vor dem du Angst hast. Diese Angst trage ich auch lange nach dem Tod meines Vaters in mir, diese Angst vor Verlust, die auch Beziehungen geprägt hat. Ich lebe ganz allein, das klappt super, aber ich weiß, wenn einem aus meiner Familie etwas passieren würde, dann wäre das für mich das ultimativ Schlimmste. Mein Freund ist gestorben, mein Lebensgefährte, das war grauenvoll, aber das war ganz bestimmt, mit Abstand, weniger grauenvoll als das, wie es mir emotional erginge, wenn jemand aus meiner Familie stirbt.

LESEPUNKTE: Ihre Wortspiele, habe ich gelesen, haben Sie so ein bisschen von ihrem Freund, der Italiener gewesen ist. Denken Sie an Ihn, wenn Sie schreiben, oder diese Wortspiele verwenden?

Andreas Steinhöfel: Nein, das hat sich verselbstständigt, also der ist auf anderen Ebenen präsent, immer mal wieder, aber das schwächt ab. Es ist jetzt acht Jahre her und es ist gut, dass mich manche Sachen nicht mehr so berühren und mich nicht mehr so umhauen, aber andere Dinge treffen einen immer, das ist so. Aber was das Schreiben angeht, da ist er auf gewisse Weise da, aber ich brauche keine Schutzfigur, die mir beim Schreiben immer über die Schulter guckt. Da bin ich dann wieder zu sehr Oskar. Aber insgesamt als Figur, da wird er, also mein verstorbener Lebensgefährte, immer ein Teil von Rico bleiben.

LESEPUNKTE: Was hilft Ihnen, wenn Sie schlechte Laune haben?

Andreas Steinhöfel: Wie das Graugefühl? Das ist tatsächlich wirklich so ein Angstgefühl. Dann hilft tatsächlich das Licht. Ein kleineres Serotonin pusch oder Sport, das hilft auch gut - nicht, dass ich grad so aussehe, aber ich weiß, dass es funktioniert (lacht). Und ansonsten bekomme ich schlechte Laune, wenn ich überfordert bin. Aber ich lerne gerade auch mal Sachen abzusagen und zu schauen, was mir einfach zu viel wird. Aber was ich echt nur empfehlen kann, um schlechte Laune abzubauen, ist, ‚Nein’ zu sagen. Das geht irgendwie seit Jahren und Jahren und Jahren, da bin ich inzwischen richtig gut und man muss auch richtig gut sein, sonst frisst die Welt dich auf, das ist so. Aber das muss man üben, denn ganz viele können es nicht, ich konnte es früher auch nicht.

LESEPUNKTE: Hat Ihnen dieses zu lernen ‚Nein’ zu sagen auch dabei geholfen zu sagen, okay ich schreibe nur noch ein Buch im Jahr?

Andreas Steinhöfel: Ja. Wobei das tatsächlich so war, dass der Verlag, also ich bin ja jetzt seit 25 Jahren bei Carlsen, also schon immer und die haben mich nie gedrängt mit irgendwas. Sie fragen nach, logisch, weil sie für ihre Planung kalkulieren müssen, aber das war schon immer so, dass ich immer nur das gemacht habe, was ich wollte. Und das hat sich auch überhaupt nicht geändert.

LESEPUNKTE: Sie haben in einem Interview gesagt, dass sie gerne möchten, dass Oskar über die Zeit glücklicher wird. Glauben Sie, dass Ihnen das gelungen ist?

Andreas Steinhöfel: Ich denke schon. Sie gehen ja am Ende von Band drei wirklich recht gefestigt raus. Rico hat einen Hund, einen Vater und bekommt ein Geschwisterchen - also ist da alles rosig. Oskars Papa blüht auf, wird zugänglich und ist Oskar zum ersten Mal ein Papa, wie er ihn haben will. Und das setzt sich auch im neuen Buch fort - so ein bisschen. Wobei Rico ein wenig mit der neuen Situation hadert, aber er entwickelt sich von Buch zu Buch.

LESEPUNKTE: Ja, er reflektiert sich auch wesentlich stärker.

Andreas Steinhöfel: Ja, ganz genau, er reflektiert sich viel mehr. Die Bingo-Trommel in seinem Kopf kommt fast gar nicht mehr zum Einsatz, das ironisiert er sogar inzwischen. Das ist schon sehr, sehr bewusst gesetzt. Oder die Eifersucht von Oskar auf die neuen Freunde von Rico. Seit 10 Jahren schreiben mir Kinder, die sagen, da ist endlich mal einer, der sich so fühlt wie ich. Und sie schreiben mir das vom Förderzentrum bis zum Gymnasium - das ist sehr schön, das war ein nicht geplanter Nebeneffekt, dass sich so viele Kinder in den Figuren wiederfinden. Das ist toll.

LESEPUNKTE: Sie thematisieren diese Selbstverständlichkeit.

Andreas Steinhöfel: Ja genau, und das ist aber der Trick bei solchen Geschichten. Durch diese Selbstverständlichkeit konzentrieren sich die LeserInnen auf ganz andere Dinge. Auf das Funktionieren der Beziehung und nicht auf „wie sieht die Außenwelt das?“, und das ist mir auch immer ganz wichtig. Rico und Oskar, die würden sonst ständig anecken, weil ja der eine so ein Spasti ist und der andere so ein Besserwisser.

LESEPUNKTE: Ein Freak.

Andreas Steinhöfel: Genau, also Freaks. Und von außen müsste dann irgendeine Instanz kommen, die die beiden rettet. Die retten sich selber. Oder erklären dann der Welt, „weißt du was, entweder nimmst du uns so wie wir sind, oder du kannst uns vom Frack steigen“, und das ist so eine Stärke. Die Kinder können selber herauslesen und herausziehen, was für sie wichtig ist.

LESEPUNKTE: Haben Sie sich gefreut, als es dann auch in die Schulen als Schullektüre mit eingebunden wurde?

Andreas Steinhöfel: Ja schon. Das ist immer ein bisschen zwiespältig. Früher dachte ich immer, oh Gott, oh Gott, jetzt ist es Schullektüre, das heißt, du hast was falsch gemacht, weil Schullektüre von Haus aus gerne pädagogisch ist. Aber damit habe ich meinen Frieden geschlossen. Vor allem, weil ich weiß, dass Lehrkräfte sich und ihren SchülerInnen etwas Gutes tun wollen, und wenn es ein Buch gibt, das bei SchülerInnen einfach funktioniert, dann ist das klasse. Tatsächlich war ich zunächst etwas überrascht, wie viele Lehrer das Buch nehmen, da es ist nicht immer politisch korrekt ist. Aber gerade deshalb bin ich sehr erfreut, dass es zur Schullektüre geworden ist und werde einen Teufel tun und mich beschweren.

LESEPUNKTE: Sie wollten ursprünglich Regisseur werden. Haben Sie das zu irgendeinem Zeitpunkt mal bereut und gesagt, hätte ich doch mal…?

Andreas Steinhöfel: Nein, niemals. Inzwischen weiß ich dieses Berufsbild besser einzuschätzen und ich glaube, ich wäre wirklich ein Monster geworden. Ich bin ein absoluter Kontrollfreak und wenn du das alleine am Schreibtisch austobst, ist das okay, das tut keinem weh, höchstens dem Schreibtisch. Aber wenn du mit Leuten arbeitest, dann wirst du hart und das musst du in dem Beruf auch leider sein, ganz oft. Das widerstrebt mir. Also das möchte ich nicht, weil ich weiß, dass das nicht gut wäre für die Menschen, mit denen ich arbeiten würde. Deshalb habe ich es nie bereut. Außerdem habe ich irgendwann festgestellt, dass ich Geschichten erzählen will und jetzt erzähle ich sie eben mit Worten, statt mit Bildern.

LESEPUNKTE: Die auch ein Kino beim Leser hervorrufen.

Andreas Steinhöfel: Ja, genau. Das ist natürlich der Grund, weshalb viele Bücher einer Drehbuchdramaturgie folgen. Die sind schon sehr visuell.

LESEPUNKTE: Sehen Sie schon einen Film hinter einer Geschichte, wenn Sie schreiben?

Andreas Steinhöfel: Nein. Es ist mehr so, dass ich mich entlang dieser Dramaturgie bewege, weil ich die sehr mag.

LESEPUNKTE: Haben Sie bei der Verfilmung der Bücher mitgewirkt?

Andres Steinhöfel: Ich hätte mitwirken können, weil das in den Verträgen drinsteht, aber da bin ich jemand, der den Menschen, die das machen wollen, lieber alles zubilligt. Sie brauchen keinen hysterischen Autor, der da steht und ständig was zu kritisieren hat. Keiner will so einen doofen Autor. Also stelle ich mich an den Rand und gucke es mir an, wenn alles fertig ist, in dem Wissen, dass auch ein schlechter Film noch nie einem guten Buch geschadet hat. Entweder es klappt oder es klappt nicht. Also die „Rico“-Filme sind schön, mit dem zweiten habe ich kleine Probleme, aber der erste und er dritte Teil sind fantastisch. Auch die „Mitte der Welt“ ist super geworden. Darüber bin ich wirklich sehr, sehr glücklich. Und jetzt sind wir an „Dirk und Ich“ dran. Das ist alles toll.

LESEPUNKTE: Was wünschen Sie unseren Kindern, die heute in dieser Helikoptergesellschaft aufwachsen?

Andreas Steinhöfel: Also ich wünsche den Eltern, dass sie weniger Angst haben müssen, dass etwas, was von außen kommt, auf sie draufgestülpt wird. Du kommst nicht auf die Welt und hast dauernd Angst. Das hatten wir früher nicht als Kind und unsere Eltern hatten auch nicht diese Angst um uns. Wir sind auch draußen rumgerannt und da gab es genauso viele Wildschweine im Wald wie heute und Zecken, das hat überhaupt keinen Menschen interessiert. Da findet so eine Überbehütung statt, ich glaube, da ist viel sozialer Druck hinter - das ist die Hölle. Das ist so wie, „Wie, du bringst dein Kind morgens nicht zur Schule, muss das etwa laufen?“, Wo du dir denkst, ja Kinder sind seit tausenden von Jahren gelaufen, da müssen sie nicht mit so einem fetten SUV, mit so einer Ökokatastrophe, bis vor das Schultor gefahren werden. Wir wären gestorben früher vor Scham. Ich wünsche vielen Eltern mehr Lässigkeit und wirklich weniger Angst. Ich weiß, wir leben in einer Gesellschaft, die extrem angsterregend sein kann. Jobs sind nicht mehr so sicher wie vor 30 - 40 Jahren. Der eine Job reicht vielleicht gar nicht aus, also brauchst du zwei, oder womöglich drei. Klappt das mit der Schule, ist die Schule gut genug oder brauch ich dann doch die Privatschule, weil ja mein Kind später irgendwas Tolles machen soll. Ich verstehe die Beweggründe dafür, aber ich finde es schade, dass das eigentlich nur Angst hervorruft und die Menschen in ein Korsett gepresst werden. Denn diese Kinder, die so überbehütet sind, die haben kein leichtes Leben. Sie werden irgendwann von Menschen überholt werden, die selbstständig geworden sind. Selbstständig werden heißt eben auch, dass man auch hinfallen muss, mit blutigen Knien. Dann brauchst du aber niemanden, der da mit dem erste Hilfe Koffer steht oder am besten gleich mit dem Rettungswagen, nur, weil mal drei Tröpfchen Blut laufen. Aber das habe ich selber schon mitbekommen - es ist zum Teil völlig absurd, was da für Sachen laufen - und niemandem ist es peinlicher, als den Kindern.

LESEPUNKTE: Als letztes: Was ist Ihre absolute Lieblingssüßigkeit?

Andreas Steinhöfel: Boah, also es gibt zwei. Auf jeden Fall Nougat-Schokolade, am besten Schichtnougat und Marzipan. Das gibt es Gott sei Dank auch in Kombination. Marzipannougat (lacht).

LESEPUNKTE: Ja, schön, dass die Weihnachtszeit wieder kommt. Ich danke Ihnen für dieses wirklich schöne und interessante Interview.

 

 

Empfohlene Zitierweise

Interview mit Andreas Steinhöfel (Julia Wagener). In: LESEPUNKTE, URL: https://www.lesepunkte.de/interview/der-autor-von-rico-oskar-ueber-sein-neues-buch-und-das-schoenste-an-weihnachten/
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