Der Roman „Dunbridge Academy - Anywhere“ von Sarah Sprinz thematisiert den Auslandsaufenthalt der deutschen Schülerin Emma an einem Internat in Schottland. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt, die Protagonisten Emma und Henry wechseln sich ab, teilweise wird dieselbe Szene in Teilen doppelt erzählt. Dies ist sehr interessant, da die Leser so verschiedene Sichtweisen kennenlernen.
Erfolgreiche Suche
Emma ist auf der Suche nach ihrem Vater, der ihre Familie vor vielen Jahren im Stich gelassen hat. Auf ihrer Suche lernt sie Freunde kennen, die sie tatkräftig unterstützen, sodass Emma ihren Vater tatsächlich ausfindig machen kann. Auch wenn es in diesem Sinne ein Happy End gibt, verläuft das Wiedersehen nicht ganz so, wie Emma es sich vorgestellt hat. Dies bekräftigt allerdings die Realität, die in dem Roman beschrieben wird, da auch im echten Leben selten alles so verläuft, wie gewünscht.
Kompliziertes Liebesdreieck
Im Laufe der Geschichte rückt die Suche leider etwas in den Hintergrund, da Emma damit beschäftigt ist, den aufgeschlossenen Schulsprecher Henry kennenzulernen, der wiederum eine Freundin hat. Dieses Liebesdreieck bringt sehr ehrliche und realistische Kapitel mit sich, da keiner der drei, überstürzte Entscheidungen treffen möchte. Dadurch können sich die Leser hervorragend in die Lage der betroffenen Personen hineinversetzen und haben beim Lesen der folgenden Kapitel Zeit, über Entscheidungen nachzudenken.
Suchtfaktor
Aufgrund der Verknüpfung der Szenen, entsteht ein regelrechter Suchtfaktor. Ich habe das Buch innerhalb von drei Tagen durchgelesen, weil ich unbedingt den Ausgang der mitreißenden Geschichte erfahren musste. Es ist jedoch etwas schade, dass die Thematik rund um den vermissten Vater nicht so präsent ist, es hätten ruhig ein paar Seiten mehr dazu sein können. Dies hat jedoch auch zum Vorteil, dass die Leser völlig in das Internatsleben eintauchen können und das Leben außerhalb vergessen.
„Bedürfnis, auch auf ein Internat im Ausland zu gehen“
Durch den Roman entsteht das große Bedürfnis, ebenso wie Emma auf ein Internat im Ausland zu gehen, um dort auch großartige Erfahrungen zu machen. Die Freundschaften, die sie geschlossen hat, sind so ehrlich, dass man fast ein bisschen neidisch wird. Als Besonderheit fällt auf, dass ein Lageplan der Schule beiliegt, auf dem alle Freizeitörtlichkeiten zu sehen sind. So können die Leser sich während des Lesens immer gut orientieren.
„geniales Buch“
Ich habe lange kein so geniales Buch mehr gelesen. Man fühlt sich, als würde man selbst Teil der Freundesgruppe sein und alles miterleben.
Deswegen vergebe ich 5 von 5 LESEPUNKTEN für das besondere Leseereignis.