Kurzgeschichte: Madinas Geschichte

Kurzgeschichte: Madinas Geschichte

Der folgende Text ist im Rahmen der Projekttage im Workshop von Mirjam Hauke entstanden. Der*Die Autor*in möchte gerne anonym bleiben. Die Kurzgeschichte erzählt die Geschichte von Madina und knüpft an den Roman "Der Geruch von Ruß und Rosen" von Julya Rabinowich an. In dem Roman verschwindet Madina und es bleibt offen was mit Madina passiert ist. Hier spielt die folgende Geschichte.
Content Warnung: Gewalt

 

Wir stehen vor dem alten Haus meines Schwagers, das jetzt meiner Stiefmutter gehört. Madina ist hier um etwas über Eli herauszufinden, sie weiß nicht, dass ich diese Frau kenne, die uns die Tür aufmachen wird.

Madina klopft an der Tür, schon zum zweiten Mal, dann sind laute Schritte zu hören und die Tür wird geöffnet.

"Was wollt ihr hier? Verschwindet!", zischt meine Stiefmutter, sie scheint mich nicht zu erkennen und spricht nur mit Madina. Ich höre nicht wirklich zu, sondern taste in meiner Tasche nach dem Apfel, den ich gepflückt hatte. Er ist glatt, hat keine Kerben, ich Stelle mir vor wie er wohl schmeckt, reif und süß auf der Zunge

Ich richte mich auf, um stärker zu wirken, dann trete ich nach vorne. "Ich grüße dich.", die Worte hatte ich mit den ganten Weg sorgfältig zurecht gelegt. "Amina!", mein Name aus ihrem Mund hallt in meinem Kopf wider.

"Ja, ich"

"Was willst du hier? Auch einen Verbrecher suchen?", sie meint Eli, dafür ist Madina hier nicht ich. Ich ziehe meine Hand mit dem Apfel aus der Tasche und stecke ihn meiner Stiefmutter entgegen. "Nein. Dich. Euch alle Stiefmutter. Ihr habt doch meine Briefe bekommen." Ich wende mich Madina zu und sage zu ihr: "Ich geh rein. Warte."

Sie soll nicht mitkommen, denn sie hat nicht mit dem hier zu tun und sie soll nicht in Gefahr gebracht werden. Ich betrete das Haus und sehe Madinas Reaktion nicht mehr. Meine Stiefmutter schließt die Tür hinter mit. Endlich nimmt sie mir den Apfel aus der Hand und sieht ihn sich genau an. Dann beginnt sie zu lachen. Sie lacht aus dem Bauch heraus, ein tiefes Lachen. "Dass du hier nochmal auftauchst und mir einen makellosen Apfel mitbringst hätte ich nicht gedacht, denn du weißt genau, dass unsere Familie dank dir nicht mehr makellos ist. Du bist eine Schande, du bist eine Verräterin.". Sie geht zur Küche und in den Garten. Ich folge ihr. An dem Apfelbaum, der offensichtlich neu gepflanzt wurde, hängen viele Äpfel, sie pflückt einen und hält ihn mir vor mein Gesicht. "Das hier beschreibt die Realität."

Der Apfel ist an einer Stelle leicht verschimmelt, es ist ekelerregend ihn so nah vor meinem Gesicht zu haben. "Alles was man schlechtes gemacht hat muss man ausbügeln. Öffne den Mund!", es ist ein Befehl. Ich öffne den Mund nicht. Sie packt meinen Nacken und zieht mich nach unten, obwohl sie so alt, klein und gebrechlich aussieht ist sie stark. "Öffne deinen Mund, Amina!", ihr Atem trifft mein Gesicht. Sie legt mir den Apfel an die Lippen. Als ihr Griff immer fester wird und sie den Apfel so gegen meine Lippen drückt, dass es weh tut gebe ich nach. Ich öffne den Mund und sie schiebt den Apfel hinein. "Und jetzt abbeißen.", und ich beiße ab, aber dann lässt sie von mir ab und geht ins Haus. Ich spucke das Stück Apfel auf den Boden, mein Mund fühlt sich komisch an und ich müsste ganz dringend etwas trinken, doch erstmal folge ich meiner Stiefmutter ins Haus. Sie steht in dem Esszimmer, doch nicht alleine. Ein großer, muskelbepackter Mann steht bei ihr. Ich erkenne ihn erst auf den zweiten Blick. Es ist mein Stiefbruder: "Amina". Er umarmt mich, zerdrückt mich aber fast. Ich bin versteinert. Es passt nicht, diese liebe Geste passt einfach nicht. Er lässt mich los, legt seine Arme aber sofort wieder um mich und hebt mich hoch. Wirft mich über seine Schulter.

"Was soll das? Lass mich runter!", schrie ich. Meine Stiefmutter grinst und öffnet die Kellertür. Der Keller, ein leerer Raum. Er lässt mich fallen auf den Steinboden. Ich pralle mit meinem Steißbein auf, dass sofort anfängt wehzutun. Dann beginnt er mich zu schlagen und zu treten. Irgendwann spüre ich die Wand hinter mir. Hunderte Schläge und Tritte prasseln auf mich ein. Es tut alles weh und plötzlich spüre ich nichts mehr.

Ich wache wieder auf, fühle mich nicht lebendig, doch alles tut höllisch weh. Niemand ist im Keller. Von draußen höre ich Rufe: "Amina!", das ist Madina, der Hund in der Hütte geht los.

"Amina! Wo seid ihr? Hallo?", Madinas Stimme ist gedämpft.

"Madina", rufe ich: "Hier bin ich!"

Doch meine Stimme ist schwach und leise. Sie hört mich nicht. Die Keller Tür öffnet sich. In dem Moment klingelt mein Handy. Mein Stiefbruder lässt es klingeln. Madinas klare Stimme erfüllt den Raum: "Ich warte auf dich. Ich gehe ein bisschen spazieren und bin in einer Stunde wieder da."

"Sie warten auf dich, doch du bist heute das letzte Mal lebendig durch eine Tür gegeangen. Du bist eine Schande für diese Familie. Du gehörst in die Hölle. Ich helfe nur nach", er tritt mich weiter, schlägt mich. Er zückt ein Messer fügt mir Schnitte zu dir nur wehtun und micht nicht umbringen, noch nicht. Ich nehme alles immer verschwommener wahl. Alles immer weiter weg Alles nur noch wie      in     Trance.      Nicht  re.....

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