„Circles of Fate: Schicksalsfluch“ ist der Auftakt der vierteiligen Fantasy-Miniserie von Marion Meister.
In dem Buch geht es um Lita, deren Mutter auf geheimnisvolle Weise entführt wird. Kurz danach lernt Lita ihre Großmutter kennen und entdeckt die Welt der Schicksalsweberinnen, vor der ihre Mutter sie ihr Leben lang ferngehalten hat. Kamis und die Unsterblichen sind außerdem Teil der magischen Welt, die parallel und unsichtbar zum nichtmagischen London existiert. Lita versucht sich in dieser neuen Situation zurechtzufinden und nach dem Entführer ihrer Mutter zu suchen, gleichzeitig werden erste Hinweise auf zukünftige Konflikte und eine bedrohliche Prophezeihung gegeben.
„Circles of Fate“ hat eine schnell abfolgende Handlung. Die Kapitel sind relativ kurz und wechseln zwischen verschiedenen Perspektiven, die sich erst nach und nach in Verbindung setzen lassen. Die grundsätzliche Idee zur Handlung ist auf den ersten Blick vielversprechend, steht in diesem Buch jedoch nicht wirklich im Vordergrund, sondern eher die Einführung der magischen Welt und der Haupt- und Nebenpersonen. Dementsprechend wirkt die Handlung selbst für den ersten Teil einer Serie nicht abgeschlossen.
Der Wechsel zwischen den verschiedenen Personen, aus der die Geschichte erzählt wird ist grundsätzlich keine schlechte Idee, aber dadurch wirken die Personen etwas oberflächlich. Die Hauptperson Lita wird etwas ausführlicher dargestellt, aber sie ist kindisch und die Beziehung zu ihrer Mutter ist nicht gut ausgearbeitet, wenn man bedenkt, dass diese eigentlich grundliegend für die Handlung ist. Außerdem ist keine Charakterentwicklung zu erkennen.
Der Übergang von den magischen Aspekten zu London ist bei den Schicksalsweberinnen gut gelungen, bei den Kami und Unsterblichen eher weniger. Trotzdem ist die Welt der Schicksalsweberinnen, Kami und Unsterblichen sehr interessant und verständlich dargestellt, mit einer angenehmen Verteilung von Informationen. Die Anlehnung an die Moiren aus der griechischen Mythologie ist eine Stärke des Buches, auch wenn viel für die Handlung angepasst worden ist und es definitiv nicht notwendig war dem Leser diese Inspirationsquelle zu erklären, wie es in diesem Buch gemacht worden ist.
Das Buch ist durch eine einfache Wortwahl und einen simplen Erzählstil gut zu lesen. Der Schreibstil wirkt aber besonders am Anfang gezwungen jugendlich, mit unnötigen Anglizismen und Popkultur-Referenzen.
Fazit: Circles of Fate ist definitiv an jüngere Leser gerichtet, die keine hohen Ansprüche an die Charakterentwicklung und den Schreibstil haben und bereit sind die gesamte Miniserie zu lesen.
Trotzdem ist die grundsätzliche Idee und das Konzept der Moiren aus der griechischen Mythologie ein guter Ansatz, der nur leider an einer schlechten Umsetzung scheitert und daher von mir nur einen LESEPUNKT bekommt.