Johanna Danninger: Blue Sky Black – Ohne Dunkelheit keine Sterne

Lesepunkte: 2 Punkte
AutorIn: Johanna Danninger
Titel: Blue Sky Black - Ohne Dunkelheit keine Sterne
Verlag: Carlsen ISBN: 978-3-551-58435-9
Seiten: 384 Preis: 14,00€
Altersempfehlung: ab 16 Jahren

Rezensiert von: Katharina Fritz, 10.Klasse [Gymnasium Markt Indersdorf, betreut von: Silke Christa]

In Milas Welt ist nichts mehr, wie es war, seit die Erde von zahlreichen Naturkatastrophen heimgesucht wurde. Ihre Umwelt ist zu einem lebensfeindlichen Ort geworden, seit zwei Jahren herrscht vulkanischer Winter in Kanada – oder besser gesagt dem Ort, der einmal als Kanada bekannt war. Denn Ländergrenzen gibt es nicht mehr, die Union regiert die gesamte Welt. Und das nicht gerade zur Zufriedenheit der Bevölkerung. Einige wenige glückliche Menschen leben in Wohlstand und Sicherheit in sogenannten Safetowns, alle anderen müssen mit den völlig unzureichenden Nahrungsmittellieferungen der Union zurechtkommen. Als Milas Großvater stirbt, verliert sie endgültig die Hoffnung. Doch das ändert sich, als sie einen schwer verletzten jungen Mann trifft und sich auf den ersten Blick in ihn verliebt. Wie sich herausstellt, handelt es sich um den Leiter der inneren Sicherheit, Logan Moore, der auf einige schockierende Staatsgeheimnisse gestoßen und aus der Safetown geflohen ist. Gemeinsam mit anderen Verbündeten machen sie sich auf, um die Geheimnisse ans Licht zu bringen – und die Regierung zu stürzen.

Das Buch ist in der dritten Person geschrieben. Erzählt wird dabei abwechselnd von den verschiedenen Protagonisten. Der Schreibstil der Autorin ist einfach, wirkt stellenweise aber recht abgehackt. Im Prolog werden drei verschiedene Tage von drei verschiedenen Personen erzählt, das erste Kapitel steigt zwei Jahre später ein. Diese ständigen Perspektivwechsel und Zeitsprünge haben mich zunächst sehr irritiert, vor allem, da die Personen erst einmal nichts miteinander zu tun haben. Im Laufe des Buches lassen sich die Zusammenhänge aber allmählich erschließen und es ergibt sich eine spannende Geschichte.

Schade ist allerdings, dass diese Spannung selten voll ausgebaut wird, die beschriebene Handlung bleibt sehr oberflächlich. Auch den Charakteren fehlt es an Tiefe. Mit Mila und Logan kämpfen eine furchtlose Hackerin namens Doris, ein riesenhafter geflohener Colonel namens Jack und eine traumatisierte, aber tapfere und entschlossene Soldatin namens Caithlyn. Viel mehr gibt es über diese nicht zu sagen, denn ihre Persönlichkeit ist leider recht eindimensional. Ihr Hauptgegner ist Agent Tom Foulder, der in alle Geheimnisse der Union eingeweiht ist und vollkommen hinter dem Konzept steht. Er übernimmt nach Logan Moore die Leitung der inneren Sicherheit.

Was mich vor allem gestört hat, ist die Liebesgeschichte von Mila und Logan. Mila nimmt diesen wildfremden jungen Mann mit Schussverletzung mit zu sich nach Hause in eine einsame Hütte mitten im Wald, und ihre anfänglichen Bedenken lösen sich sofort in Luft auf, als sie das erste Mal mit ihm spricht, denn natürlich ist es sofort die ganz große Liebe. Das gestehen sie sich auch schon nach vier Tagen und dann gibt es überhaupt kein Halten mehr. Aber obwohl sie sich ein Leben ohne einander offenbar überhaupt nicht mehr vorstellen können – Logan ist Milas „Nordstern in der Dunkelheit" – fehlt doch irgendwie das Gefühl. Allgemein fehlen den Charakteren die Gefühle, zumindest werden sie nicht allzu tief oder nachvollziehbar beschrieben, sodass es mir schwer fiel, mich mit ihnen zu identifizieren.

Der Roman hat ein sehr offenes Ende, auch das fand ich schade. Ein zweiter Band ist allerdings nicht angekündigt.

Insgesamt liegt dem Buch eine sehr interessante Idee zugrunde, die durchaus Potential hat. Da dieses Potential meiner Meinung nach aber nicht wirklich ausgeschöpft wurde, gebe ich „Blue Sky Black – Ohne Dunkelheit keine Sterne" von Johanna Danninger nur zwei von fünf LESEPUNKTE.

Empfohlene Zitierweise

Katharina Fritz: Rezension von: Johanna Danninger: Blue Sky Black - Ohne Dunkelheit keine Sterne. In: LESEPUNKTE 2023, https://www.lesepunkte.de/rezensionen/johanna-danninger-blue-sky-black-ohne-dunkelheit-keine-sterne
Bitte setzt hinter die URL-Angabe in runden Klammern das Datum Eures letzten Besuchs dieser Online-Adresse.

Noch keine Kommentare bis jetzt

Einen Kommentar schreiben