Wenn du mich findest, gebe ich auf. Wenn du mich nicht findest, finden sie dich.
Das Buch „Shelter“ ist im Herbst dieses Jahres erschienen und wurde von der österreichischen Autorin Ursula Poznanski verfasst. Für knapp 20 Euro erhält man den Thriller, der im Loewe Verlag hinterlegt ist. Gute 420 Seiten beinhaltet das Hardcover, welches es übrigens auch als eBook gibt. Dieser Spiegel-Bestseller ist das zwölfte Jugendbuch von Poznanski. Zu ihr: Geboren am 30. Oktober 1968 in Wien, gehört sie zu einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuchautorinnen. So hat Poznanski 2010 das Debüt Erebos herausgebracht, und ist damit ins Schreiben eingestiegen. Ihre Bücher kann man häufig unter den Bestsellern finden, und auch international ist sie vertreten. Heute lebt sie immer noch in Österreich.
In der Abenteuerfiktion geht es um eine Freundesgruppe, die eine Verschwörung in die Welt setzt. Benny, Liv, Nando, Till und Darya feiern nämlich Geburtstag und wollen irgendwas Verrücktes machen. Warum sollte man denn nicht ein paar Leute hereinlegen? So kommt es dazu, dass die Studenten in den Sozialen Netzwerken ihre Verschwörung erfinden und ein geheimes Zeichen in der Stadt verbreiten. Poznanski geht hier auch auf die aktuelle Zeit ein. Zwischendurch wird nämlich der Begriff Impfgegner genannt, und auch die geläufigen Apps kommen vor. Am Anfang ist es jedoch etwas schwer, die Personen im Kopf zu behalten. Was ich aber gut finde, ist, dass erst später im Buch klar wird, wer überhaupt die Hauptperson ist. Das ist mal etwas anderes und verwirrt den/die Leser*in sogar leicht.
Weiter in der Handlung beschreibt die Autorin ausführlich, wie sich die Verschwörungstheorie entwickelt. Ich muss sagen, diesen Teil finde ich sogar etwas eintönig. Die Spannung steigt zwar an, aber man kann meistens einen Schritt voraussehen. Das ist nicht unbedingt schlecht, jedoch geht so auch leicht die Leselust verloren. Benny wird hier als sehr bewusst und nachdenklich beschrieben. Er geht mit seiner Meinung sehr offen um und konfrontiert damit Liv, denn er hat den Ernst der Lage begriffen. Liv möchte dieses Phänomen als Thema für ihre Bachelorarbeit beschreiben und ist so ziemlich stur. Sie möchte das auf keinen Fall abbrechen. Eine unbekannte Person hat sich als Verantwortlicher der Verschwörung gemeldet und verbreitet nun unheimliche Nachrichten. Diese nennt sich Octavio. Es wird brenzliger, denn die Freunde werden verfolgt, einer von ihnen verschwindet spurlos und das Doppelmond-Zeichen taucht vor ihrer Haustür auf. Benny bleibt bei seiner Meinung, dass die Wahrheit unbedingt ans Licht kommen muss, aber Liv bleibt weiterhin standfest. Das lässt den/die Leser*in schon etwas an den Füßen kribbeln. Man selber möchte dabei sein und auch mitentscheiden, denn die Geschichte wirkt sehr real. Die ganze Situation scheint echt, denn z.B. der alltägliche Leistungsdruck wird beschrieben. Wenn man schonmal etwas von Ursula Poznanski gelesen hat, dann weiß man, dass am Ende immer etwas komplett Unerwartetes kommt. Das passiert dann, als Benny eine Einladung von der geheimnisvollen Person bekommt. Ich muss sagen, in diesem letzten Teil kommt nochmal richtig Spannung auf. Benny steigt das erste Mal seit langer Zeit in ein Auto, und hat dabei gewaltige Angst. Ein weiteres Thema kommt hier dazwischen, was den/die Leser*in eigentlich etwas aufhält. So kommt aber eine weitere Spannungsquelle hinzu. Was wird wohl passieren? Egal, was man sich denkt, es wird komplett anders sein. Und das ist es auch.
Ich würde das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen. Man bekommt so einen Einblick darin, was sich heute abspielen kann. Poznanski greift nämlich aktuelle Themen auf und bringt diese den Leser*innen näher. Wenn man einen Teil gelesen hat, stellt man sich schonmal einige Fragen: Kann das nicht wirklich so sein? Auch zweifelt man dann an einigen Stellen an dem eigenen Verstand, was ich persönlich sehr amüsant finde. So würde ich dem Buch auch 5/5 LESEPUNKTEN geben.
Was witzig ist: Passend zum Buch hat der Loewe Verlag eine Website erstellt, die die OC-Verschwörung als eine echte darstellt. Ein Video, das im Buch vorkommt, ist dort zu sehen, wie einige Instagram-Posts.
Wenn ich dein Interesse geweckt habe, dann ab in die nächste Buchhandlung!