Das Buch „CODENAME X. Wem kannst Du trauen?“ von Patrick McGinley ist ein Agentenroman für Jugendliche. Das 302-seitige Buch, erstmals 2021 im Oettinger-Verlag erschienen, wird nämlich für 14-Jährige empfohlen.
Der Inhalt ist schnell umrissen: Der reiche und verwöhnte Adam Cassel findet seine Eltern ermordet auf und muss erfahren, dass sein Vater Agent des BND war. Dann gerät Adam selbst ins Visier der Attentäter und beschließt, den Tod aufzuklären. Dafür nimmt er allerhand Gefahren auf sich, wie beispielsweise das Undercover-Einschleichen in ein Hochbegabten-Internat in der Schweiz, wo die Tochter des mutmaßlichen Mörders ist. Selbstverständlich fliegt seine Tarnidentität schließlich auf und alles läuft auf den großen Showdown zu.
Noch nie habe ich ein sprachlich so wenig ansprechendes Buch gelesen. Dass ein Abenteuerthriller für 14-Jährige partiell überzeichnet sein darf, verstehe ich. Doch dieser Roman liest sich wie ein Drehbuch zu einem billig produzierten Actionfilm. Nur wenige Figuren sind tiefgründig und keine einzige stringent. Adam beispielsweise hätte bereits weitaus früher entdeckt werden können, denn an seine Tarnidentität hält er sich in keiner Weise. Darüber hinaus ist die Handlung extrem vorhersehbar.
Verglichen z.B. mit der Buchreihe über den jungen James Bond von Charlie Higson, ist dieses Buch einfach schlecht. Obgleich beide Bücher ein ähnliches Publikum ansprechen sollen, würde ich Charlie Higsons Romane lieber 6x lesen. Diese sind zumindest besser geschrieben, selbst für James Bond realistischer und haben keine derart flach gezeichneten Charaktere. Daher nur 1/5 LESEPUNKTEN.