„Sprich“ ist ein Roman von Laurie Halse Anderson und wurde 2001 beim Verlag Beltz und Gelberg veröffentlicht. Nun erschien das Buch 2019 erneut, im dtv Verlag in der Reihe Hanser.
Für Melinda Sordino startet das erste Jahr an der High-School. Eigentlich sollte das aufregend geprägt sein, von neuen Erfahrungen und Freundschaften. Doch jetzt ist alles wie ein böser Traum. Niemand möchte etwas mit ihr zu tun haben. Melinda gilt als Zicke und Spaßbremse. Der Grund dafür ist der, dass sie auf jener Party im Sommer die Polizei gerufen hat. Dabei weiß niemand, warum sie das getan hat. Sprechen kann und will sie nicht darüber. Sie verstummt. Melinda hat etwas Schreckliches erlebt. Daher zieht sie sich immer mehr zurück, ihre Noten ‚rutschen‘ ab und auch ihren Eltern geht sie aus dem Weg. Das bringt ihr jedoch nur noch mehr Ärger ein, den ihre Eltern und Lehrer halten ihr Schweigen für eine pubertäre Aufsässigkeit. Über ein Jahr dauert es, bis sie Kraft und Mut findet sich zu wehren und ihre Stimme wiederfindet…
Mir gefällt es, dass man durch die Ich-Perspektive das schreckliche Jahr von Anfang bis zum Ende aus Melindas Sicht miterlebt. Man spürt und versteht ihre Verzweiflung. Ich konnte mich unglaublich gut in sie hineinversetzen. Sie kommentiert die Schwierigkeiten des alltäglichen High-School Lebens. Auch die Eheprobleme ihrer Eltern entgehen ihr nicht. Diese schweigen lieber, anstatt es anzusprechen.
Diese Textstelle bringt mich besonders zum Denken „Ich lehne mich gegen den Spiegel. Augen hinter Augen hinter Augen starren mich an. Bin ich irgendwo da drin?“ S.181
Melindas Geschichte zeigt, wie wichtig es ist, über schlimme Erlebnisse zu sprechen. „Sprich“ ist ein Buch, das man meiner Meinung nach unbedingt lesen sollte. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Melinda hat mich mit ihrer Geschichte berührt.
Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!
Ich gebe dem Buch 5 von 5 Sternen.