In dem Buch „Holmes & ich – Die Morde von Sherringford“ von Brittany Cavallaro geht es um James Watson, einem Nachfahren des berühmten John H. Watson, der auf seiner neuen Schule in den USA auf Charlotte Holmes, eine Nachfahrin des legendären berühmten Detektivs Sherlock Holmes, trifft. Während James W. ein netter junger Zeitgenosse ist, zeigt sich, dass Charlotte H. wie alle Mitglieder der Holmes-Familie nicht nur unendlich genial ist, sondern auch kalt und gefühllos. Dennoch scheint es Schicksal zu sein, dass die beiden sich anfreunden.
Doch nach nur wenigen Tagen werden die beiden eines Mordes an einem Mitschüler verdächtigt. Charlotte H. ignoriert die Warnung der Polizei und geht auf eigene Faust zusammen mit James W. dem Verbrechen nach, das interessanterweise einem alten Holmes-Fall sehr ähnelt. James W. ist so angetan und fasziniert von Charlotte H., dass er beinahe alles für sie tut, um sich als würdiger Kollege zu erweisen.
Durch James herzliche Art und Charlottes Gefühlskälte und Arroganz zeigen sich einige Gemeinsamkeiten zu ihren berühmten Vorfahren. Ebenso wie Sherlock Holmes fühlt Charlotte sich persönlich angegriffen, wenn sich jemand über ihre Art von wissenschaftlicher Arbeit lustig macht. Auch sehr interessant ist, dass das „Labor“ von Charlotte H. sich im Raum 442 befindet, was möglicherweise eine Anspielung auf das Apartment der früheren Freunde in der Bakerstreet 221 b ist. Außerdem hat Charlotte H. einen großen Bruder namens Milo, der wie Sherlock Holmes älterer Bruder Microft über mehr Wissen und Erfolg verfügt.
Die Geschichte ist wie die früheren Holmes-Fälle aus der Sicht des jüngeren Watson erzählt, was es dem Leser/der Leserin ermöglicht, die beeindruckende Denkweise von Holmes aus der Perspektive einer Figur zu betrachten, die nicht über geniale Fähigkeiten verfügt. Die Geschichte spielt in der Gegenwart und beinhaltet nicht nur erstaunliche Schlussfolgerungen und Wendungen, sondern auch humorvolle Dialoge und Anspielungen.
Ich gebe dem Buch fünf Lesepunkte, da ich es sehr gelungen und überaus lesenswert finde, wenn man Detektivgeschichten mag und ein Sherlock Holmes Fan ist. Ein Vorwissen über die originalen Geschichten von Sir Arthur Conan Doyle ist nicht zwingen nötig, hilft aber durchaus einige Anspielungen auf die ursprünglichen Fälle zu verstehen, welche jedoch im Buch ebenfalls erklärt sind. Gerade Jugendlichen sollte das Buch sehr zusagen, da es in einem eher jugendlichen Stil von James W. erzählt wird.
Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen und hoffe auf eine Fortsetzung! Ob James W. seinem Plan, sich nicht in Charlotte H. zu verlieben treu bleiben kann, wer der Mörder ist, was dessen Motive sind und ob Charlotte H. wirklich so gefühlskalt ist wie ihr brillanter Vorfahre, erfahren wie alles in diesem fantastischen Buch.
Ich wünsche jedem genauso viel Spaß beim Lesen, wie ich hatte!