„50 Klassiker Maler“: Alleine der Titel dieses Buches lässt noch vor dem Aufschlagen vermuten, worum es hier eigentlich geht. Es ist ein Buch über das Leben und Wirken von einigen Künstlern, die von Giotto Anfang des 14. Jahrhunderts bis Picasso Mitte des 20. Jahrhunderts Auswirkungen auf die Kunstwelt hatten. Die Autorin Ira Diana Mazzoni hat 2008 in diesem Buch fünfzig verschiedenste Künstler in einem Buch zusammengefasst, die alle eines gemeinsam hatten: Ein Leben für die Malerei.
Das Buch besticht dabei zum einen mit einer sehr guten Übersichtlichkeit. Es wurde von der Autorin in verschiedene Kapitel unterteilt, auf denen sich die Künstler aufteilen. Am Anfang steht dabei immer ein kurzer Essay, der fast den Eindruck vermittelt, aus einem Roman zu stammen, da die Texte sehr lebendig geschrieben wurden. Sie vermitteln Informationen über das Leben und die Umgebung des jeweiligen Künstlers und geben Hinweise auf die Besonderheiten der Zeit, in denen die Maler lebten. Zusätzliche Informationskästchen sowie zahlreiche Abbildungen unterstützen den Text hierbei. Am Ende einer jeden Vorstellung gibt es außerdem immer eine orangefarbene und somit hervorgehobene Faktenseite. Diese greift noch einmal ein wichtiges Thema aus dem Leben auf, präsentiert die grundlegenden Lebensdaten stichpunktartig, fasst die Werke zusammen und nennt weitere Buchempfehlungen, mit denen man sich weiter über den Künstler informieren kann. Außerdem wird mit „Auf den Punkt gebracht“ der Künstler zusammenfassend noch einmal in ein oder zwei Sätzen beschrieben.
Zusammengefasst verfügt das Buch also über zahlreiche nennenswerte Stärken, die teilweise auch mit dem übersichtlichen Aufbau einhergehen. Zum einen kombinieren die Essays Lebendigkeit und Anschaulichkeit mit einem ausreichenden Informationsgehalt, wodurch sie nicht nur für Kunstbegeisterte interessant sein dürften. Zum anderen werden neben den Abbildungen der Kunstwerke auch immer Porträts, Büsten oder für die moderneren Zeiten auch Fotos verwendet, um den Künstler selbst zu zeigen. Dadurch ist eine noch deutlichere Vorstellung möglich, was ebenfalls zum Verstehen beiträgt und als positiv gesehen werden kann.
Zusätzlich findet sich außerdem in den Umschlägen des Buches eine knappe Zeitleiste, die die Künstler zeitlich einordnet und damit ebenfalls zusätzliche Klarheit schafft. Als weiteren Punkt bringen die Faktenseiten am Ende jedes Kapitels den Kern des Abschnittes noch einmal auf den Punkt, geben einen Überblick über wichtige Lebensstationen und ermöglichen mit verschiedensten anderen Buchempfehlungen ein vertieftes Eintauchen in das Thema, um sich detaillierter über einen Künstler zu informieren.
Jedoch gibt es auch einige Punkte, die als negativ betrachtet werden können. Beispielsweise wurden durch die Begrenzung auf gerade einmal 50 Maler viele ebenfalls nennenswerte Künstler außer Acht gelassen. Des Weiteren liefert das Buch zwar einen soliden, jedoch nicht sehr detaillierten Überblick über den Maler, wodurch das Buch für Personen, die sich bereits besser mit diesem Thema auskennen, uninteressant werden könnte.
Nichtsdestotrotz ist es meiner Meinung nach aber dennoch eine sehr gute Möglichkeit, die Welt dieser Maler zu verstehen und sich mit der Kunst auseinanderzusetzen. Die Texte sind interessant geschrieben, die Struktur übersichtlich und veranschaulichende Abbildungen sind mehr als genug gegeben. Möglicherweise zeigt sich der Informationsgehalt für manche Leser als zu oberflächlich, aber dennoch lässt sich das Buch jedem empfehlen, der Interesse und Spaß daran hat, sich näher über die Malerei und die eigentlichen Persönlichkeiten dahinter zu informieren.